• Bei den Feierlichkeiten zum 35. Tag der Deutschen Einheit rief Kanzler Merz zu einem "neuen Aufbruch" auf.
  • Der Tag der Deutschen Einheit steht unter dem Motto "Zukunft durch Wandel".
  • Saarlands Ministerpräsidentin Anke Rehlinger forderte, dass die Demokratie aktiv verteidigt werden müsse.

Bei den Festlichkeiten zum 35. Tag der Deutschen Einheit in Saarbrücken hat Bundeskanzler Friedrich Merz in seiner Grundsatzrede das Land auf einen Neustart eingeschworen. "Nach 35 Jahren deutscher Einheit und in einer schwierigen Zeit für unser Land sollten wir uns neu sammeln und mit Zuversicht und Tatkraft nach vorn blicken", sagte der CDU-Chef. Er rief dazu auf, Ängste zu überwinden und einen "neuen Aufbruch" zu wagen.

Merz sprach von einem entscheidenden Moment für das Land angesichts weltpolitischer Veränderungen und wirtschaftlicher Herausforderungen. Er betonte, dass sich vieles ändern müsse, damit Deutschland demokratisch, rechtsstaatlich, stark und sozial bleibe. Als Aufgaben nannte er mehr Einsatz für Verteidigung, die Nutzung modernster Technologien für wirtschaftliche Stärke, den Abbau "staatlicher"Gängelung" und eine Reform des Sozialstaats. Konkret wurde er dabei allerdings nicht.

Rehlinger: Demokratie muss verteidigt werden

Vor Merz hielt auch die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger als amtierende Bundesratspräsidentin eine Rede. Sie rief dazu auf, die Demokratie nicht nur zu feiern, sondern vor allem entschlossen zu verteidigen. Dazu müssten im Zweifel auch jegliche Mittel, die die Verfassung bietet, vorbereitet werden, sagte die SPD-Politikerin vor 900 geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft, Kirchen und Gesellschaft in der Congresshalle.

"Zukunft durch Wandel"

Der Tag der Deutschen Einheit steht in diesem Jahr unter dem Motto "Zukunft durch Wandel". Begleitet wurden die Feierlichkeiten in Saarbrücken von einem Bürgerfest mit Kunst, Musik und Diskussionen. Zum Auftakt am Morgen gab es einen ökumenischen Gottesdienst. Neben Merz waren auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der französische Staatspräsident Emmanuel Macron als Ehrengast dabei.

Am Abend ist Merz dann bei der Aktion "Deutschland singt & klingt" in Halle an der Saale dabei, die an die Friedensgebete und die Friedliche Revolution von 1989 erinnert.

Am 3. Oktober 1990 traten die fünf ostdeutschen Länder nach über 40 Jahren Teilung der Bundesrepublik bei. Ein Jahr zuvor hatte die friedliche Revolution in der DDR zur Öffnung der Grenzen geführt. Während Umfragen zeigen, dass die Einheit mehrheitlich als richtig und positiv bewertet wird, empfinden viele Unterschiede zwischen Ost und West noch immer als spürbar. Dennoch bleibt der 3. Oktober ein Symbol für Freiheit, Demokratie und den Zusammenhalt in Deutschland.

Kanzler Merz zu Gast in einem MDR AKTUELL Extra

MDR AKTUELL Live und MDR SPUTNIK gehen am Freitag in Halle auf Spurensuche: Seit 35 Jahren sind Ost und West vereint. Warum Unterschiede auch heute noch spürbar sind, beleuchtet der Livestream um 14:30 Uhr:

In einem MDR AKTUELL Extra diskutiert Bundeskanzler Friedrich Merz anschließend live aus Halle über die zentrale Frage, die 35 Jahre nach der Wiedervereinigung aktueller denn je ist: Was hält Deutschland zusammen?

dpa/epd (jst)

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke