Das sächsische Wort des Jahres ist "Rabusche". Wie die Jury mitteilte, beschreibt es einen Zustand des Durcheinanders. "Rabusche" werde im Alltag verwendet, wenn ein Gegenstand oder Gedanke zeitweilig verloren geht. Zur Wahl standen in diesem Jahr mehr als 2.000 eingereichte Vorschläge.

Auch Gäste aus anderen Sprachräumen dabei

Zum sächsischen Sport-Wort wurde "Hubbn" - also Hüpfen - gekürt. Erstmals waren bei der Gala in Dresden auch Gäste aus anderen sächsischen Sprachräumen wie dem Vogtland, der Oberlausitz und dem Erzgebirge mit dabei. Sie wählen seit Jahren die schönsten Wörter ihrer Region.

Rettung der sächsischen Mundart

Seit 2008 prämiert die Ilse-Bähnert-Stiftung die Sächsischen Wörter des Jahres. Sinn der Aktion ist es, aussterbende sächsische Wörter zu retten und die sächsische Mundart als wichtigen Teil der deutschen Sprache zu fördern.

Jährlich wählt eine Jury die Sächsischen Wörter des Jahres. Als Mitglieder sitzen MDR SACHSEN-Moderator Andreas Berger, Kabarettist Tom Pauls und Journalist Peter Ufer seit vielen Jahren im Gremium. Auch Germanisten der Technischen Universität Dresden prüfen, ob die jeweiligen Wörter mitteldeutschen Ursprungs sind und als spezifisch sächsisches Vokabular gelten.

Die sächsischen Wörter der vergangenen Jahre:
Jahr Beliebtestes Wort Schönstes Wort Bedrohtestes Wort Sonderkategorie
2024 Hudelei machte das Rennen und bedeutet für die Sachsen Ärgernisse und Schwierigkeiten.      
2023 budzsch, das Wort beschreibt ein wunderliches, merkwürdiges oder auch sonderbares Gefühl      
2022 Därre, steht für die Trockenheit im Sommer, für Krise oder auch Kälte      
2021 Daheeme, bedeudet ganz einfach zuhause Dunsel, ein etwas langweiliger, schlafmütziger Kerl Schooflich, meint garstig hinterhältig oder gemein Reisen:Boofen, übernachten im Freien von Klettersportlern
2020 Nieslbriem, ein einfältiger, unbeholfener oder auch etwas mürrisch daherkommender Mensch Schnudndeggl, auf Hochdeutsch "Mund-Nase-Schutz" oder "Maske" dambern, sich ohne Ziel und Zweck beschäftigen und rumtrödeln Gemütswort:gägsch, kränklich, blass oder auch weinerlich
2019 Bemme (Belegte Brotscheibe) budzsch (wunderlich, merkwürdiger, bedrohlicher Zustand) äscha (Ausdruck des Widerspruchs, Ablehnung oder Erstaunen) Kosewort: Guhdsdr (der Gute)
2018 friemeln (knifflige Zusammenhänge verknüpfen) Beschmuh (Schummelei, Schwindelei) dorwiern (quengeln, nerven) Schimpfwort: Diggnischl (Mann, der seine Meinung durchsetzen will)
2017 andadschn (etw. anfassen) Schmieche (Gliedermaßstab, Meterstab oder Zollstock Reformande (Strafpredigt)  
2016 diggschn (eingeschnappt sein) Bibbus (kleines Teil) Mäffdl (kleines Auto)  
2015 Blaadsch (ungeschickter Mensch) Dämmse (drückende Hitze, Schwüle) Eiforbibbsch (etwa wie "Ach Gott")  
2014 Gelumbe (nutzlose Dinge) Däschdlmäschdl (Liebschaft) forblembern (trödeln, Zeit vergeuden)  
2013 Hitsche (Fußbank) forhohnebibln (verspotten) schnorbslich (köstlich)  
2012 didschen (Lebensmittel in Flüssigkeit eintunken) plumbn (Wasser pumpen, heftiger Starkregen, schnell und viel trinken) Renfdl (Brotkanten)  
2011 katschn (laut kauen oder schmatzen) bomforzionös (großartig, aber etwas pompös) Haderlump (Taugenichts/ Landstreicher in abgerissener Kleidung)  
2010 Hornzsche (Rumpelkammer oder altes, verwahrlostes Haus) bäbbeln (Fußballspielen/ Kicken als Freizeitvertreib dschidschoriengrien (kräftige, "giftige" Grüntöne)  
2009 färdsch (fertig) fischelant (clever, rührig, auf Zack) Asch (Aufwaschschüssel oder große Waschschüssel)  
2008 nu (als Lückenfüller oder Synonym für "ja") muddln (vor sich hin arbeiten, sein Ding machen, etwas ziel- und lustlos bei der Sache sein) lawede (instabil, ausgeleiert, marode)  

MDR (sth/aka/ino)

Weiterführende Links

  • 22. August 2025Dialekt: Vogtländische Mundart-Wort des Jahres 2025 bekannt gegebenmit Video
  • 22. August 2025Mundart: "Pumpelrosen" ist Oberlausitzer Wort des Jahres 2025
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