Welche Chancen sich für Mitteldeutschland ergeben könnten
- Frankenberg profitiert wirtschaftlich von der Bundeswehr, die mit rund 900 Soldaten und 100 zivilen Mitarbeitern größter Arbeitgeber der Region ist.
- Bundesverteidigungsminister Pistorius plant ab 2027 den Bau von 270 modularen Kompaniegebäuden, konkrete Standorte stehen noch nicht fest.
- In Burg sorgt die Bundeswehr für wirtschaftliche Impulse, da Soldaten Dienstleistungen nutzen, einkaufen und teilweise dort wohnen.
- In Bernsdorf entsteht ein neuer Bundeswehrstandort auf altem NVA-Gelände, der durch Soldaten neue Kaufkraft und Lebendigkeit in die Region bringen soll.
- Die modulartigen Kasernen sollen schneller gebaut werden und Platz für die steigende Zahl von Wehrdienstleistenden bieten, die bis 2030 von 15.000 auf 40.000 steigen soll.
Die Zeiten, in denen ein Ort um seine Kaserne bangen muss, sind lange vorbei. Oliver Gerstner erinnert sich aber noch gut, dass die Wettiner Kaserne im sächsischen Frankenberg in den Zweitausenderjahren vor der Schließung stand – die dann abgewendet wurde. Heute ist der frühere Soldat Bürgermeister und die Stadt trägt den Beinamen Garnisonsstadt als Zeichen ihrer Verbindung zur Bundeswehr. Aktuell ist die Bundeswehr größter Arbeitgeber in der Region mit rund 900 Soldaten und 100 zivilen Mitarbeitenden. Weitere seien immer willkommen, sagt Gerstner. "Natürlich würde ich mich freuen, wenn noch mehr Dienstposten geschaffen werden würden und Soldaten und Zivilangestellte nach Frankenberg kommen und hier ihren Lebensmittelpunkt auch finden."
Pistorius plant 270 neue Kompaniegebäude
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat angekündigt, 270 Kompaniegebäude in Auftrag zu geben. Ab 2027 sollen sie in baugleichen Modulen auf schon bestehenden Liegenschaften errichtet werden. Ob das auch in Frankenberg der Fall sein wird, ist noch nicht bekannt. Auf jeden Fall soll ungenutzte Fläche der Bundeswehr reaktiviert werden, sagt der Bürgermeister. Das Verteidigungsministerium will auch auf Nachfrage die vorgesehenen Standorte noch nicht nennen. In Sachsen-Anhalt ist Burg der größte Bundeswehr-Standort. In der Clausewitz-Kaserne ist erst im April ein modernes Unterkunftsgebäude in Betrieb genommen worden.
Auch Burgs Bürgermeister Philipp Stark würde sich über mehr Soldaten und Soldatinnen freuen. Die Bundeswehr sei ein Wirtschaftsfaktor für die gesamte Region. "Angefangen bei Handwerksunternehmen über verschiedene Dienstleistungen bis hin dazu, dass die Soldaten in Burg einkaufen und zum Teil auch dort wohnen. Wenn mehr Soldaten nach Burg kommen, würde das auch bedeuten, dass die Bekanntheit auch von Burg steigt, dass die Soldaten das auch mit in die Heimat nehmen, vielleicht hier wohnhaft werden."
Neuer Standort in Bernsdorf soll Region beleben
Die Soldaten können in vielen Fällen selbst entscheiden, ob sie in der Kaserne oder in einer eigenen Wohnung wohnen. In der Lausitz gibt es Wohnraum, sagt der Bernsdorfer Bürgermeister Harry Habel. In der Kleinstadt im Landkreis Bautzen soll auf einem alten NVA-Gelände ein komplett neuer Standort entstehen - das stand schon vor Pistorius' neuesten Plänen fest. "Die ganze Region hat Probleme mit dem demografischen Faktor und jetzt kommen ca. 800 junge Leute, Soldaten bzw. Offiziere, die ein gutes Einkommen haben. Das belebt die Gaststätten und den ganzen Ort. Da kommt Einkaufskraft, das sind Leute, die in Vereine gehen. Ein Teil wird pendeln, ein Teil wird herziehen."
Schnellere Bauweise für neue Unterkünfte geplant
Kaserne, Übungsplatz und Schießanlage werden hier voraussichtlich erst in den Dreißigerjahren fertig sein. Der von Pistorius angekündigte modulartige Kasernenbau soll deutlich schneller gehen. Und diese weiteren Unterkünfte sind vor allem für Rekrutinnen und Rekruten in der Grundausbildung gedacht. Die Zahl der Wehrdienstleistenden soll in den nächsten Jahren von 15.000 auf 40.000 ansteigen.
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