Junge Unionsabgeordnete wollen Rentenpaket nicht mittragen
- 18 junge Unionsabgeordnete könnten die Rentenpläne der Bundesregierung durchkreuzen.
- Gruppe wehrt sich gegen mutmaßliche Mehrkosten im dreistelligen Milliardenbereich bis 2040.
- Die Fraktionsführung der Union im Bundestag zeigt Verständnis für die Kritik.
Die Junge Gruppe in der Unionsfraktion stellt sich gegen das Rentenpaket der Bundesregierung. Der Gesetzentwurf sei "in seiner jetzigen Form nicht zustimmungsfähig", hieß es in einem Beschluss der Gruppierung, der dem "Spiegel" vorliegt. Milliarden an Folgekosten nach 2031 seien nicht vom Koalitionsvertrag gedeckt und "gegenüber der jungen Generation nicht zu rechtfertigen".
Mit 18 Abgeordneten zur möglichen Blockade
Die Junge Gruppe hat 18 Mitglieder und könnte das Rentenpaket blockieren. In dem Beschluss der Gruppierung heißt es, der Koalitionsvertrag von Union und SPD schreibe die Stabilisierung des Rentenniveaus bei 48 Prozent bis 2031 fest. Dazu stehe man. Eine Niveaustabilisierung über 2031 hinaus sei aber nicht vereinbart worden. Der Vorwurf: Der Gesetzentwurf von Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) ignoriere dies.
Im Gesetzentwurf soll das Rentenniveau dauerhaft um ein Prozent höher liegen, als es sich nach geltendem Recht ergeben würde. Dadurch würden in den Jahren 2032 bis 2040 Mehrkosten von über 115 Milliarden Euro entstehen, heißt es im Beschluss. Auch über 2040 hinaus würden Kosten anfallen und man würde "das teuerste Sozialgesetz dieses Jahrhunderts beschließen". Das wäre "eine dauerhafte Milliardenlast auf den Schultern der jungen Generation", die "nicht hinnehmbar" sei, sagte Pascal Reddig (CDU), Vorsitzender der Jungen Gruppe, dem "Spiegel".
Parlamentsgeschäftsführer Bilger zeigt Verständnis
Die Fraktionsführung der Union im Bundestag hält die Kritik junger Abgeordneter von CDU und CSU am Rentenpaket der Bundesregierung für nachvollziehbar. "Ich habe schon Verständnis für die Kritik, die die junge Gruppe äußert", sagte Parlamentsgeschäftsführer Steffen Bilger (CDU). Er verwies dabei auf Vereinbarungen in dem Kabinettsbeschluss zum Rentenpaket, "die über den Koalitionsvertrag hinaus gehen". Dies müsse nun im parlamentarischen Verfahren mit der SPD diskutiert werden.
Er sei als Parlamentsgeschäftsführer natürlich "nicht glücklich", wenn ein Teil der Unionsabgeordneten das Rentenpaket als nicht zustimmungsfähig bezeichne, sagte Bilger. Es sei aber "aus gutem Grund" mit der SPD vereinbart worden, dass über den Koalitionsvertrag hinaus gehende Änderungen in der Rentenkommission beraten werden sollten. Hier habe die junge Gruppe "schon einen Punkt".
AFP (lik)
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