Wie nun wahrscheinlich jedes Jahr beginnt die Erkältungssaison mit Rhinoviren – und direkt auf den Fuß folgt Corona: Für die vergangene Woche wurden bislang rund 6.500 Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland bestätigt, ein Anstieg um rund 4.000 Fälle binnen vier Wochen. Das teilt das Robert Koch-Institut in seinem Wochenbericht zu Atemwegsinfektionen mit. Auch die Daten aus dem Abwassermonitoring zeigen: Seit Anfang September steigen die Nachweise ausgeschiedener Coronaviren in den untersuchten Kläranlagen.

Das saisonale Muster überrascht nicht: Forscher, die 2023 bereits die Muster anderer saisonaler Coronaviren studiert hatten, waren zu dem Ergebnis gekommen, dass Sars-CoV-2 in seiner nunmehr endemischen Form in Europa wahrscheinlich immer wieder im Herbst und zu Beginn des Winters neue Infektionswellen auslösen werde.

Erkältungswelle flacht leicht ab – Corona bleibt dennoch präsent

Die Zahl der Atemwegserkrankungen insgesamt ging leicht zurück auf rund 6,5 Millionen neue Ansteckungen, eine für die Herbstferien übliche Entwicklung. Die Zahl basiert auf der wöchentlichen Befragung Grippeweb, bei der einige tausend Menschen in Deutschland regelmäßig über ihre Gesundheit Auskunft geben.

Auf Basis der Grippeweb-Daten schätzt das RKI die aktuelle 7-Tage-Inzidenz der Corona-Ansteckungen auf 600 pro 100.000 Einwohner. Im Vergleich zum Vorjahr sind das deutlich weniger Erkrankungen. 2024 hatte die jährliche Coronawelle zu diesem Zeitpunkt ihren Höhepunkt allerdings auch bereits überschritten.

Neue Corona-Varianten "Stratus" und "Nimbus" vorherrschend

Die dominante genetische Corona-Linie in Deutschland trägt aktuell die Bezeichnung XFG und den umgangssprachlichen Namen "Stratus". Sie hat laut den Labortests aktuell einen Anteil von rund 71 Prozent an den Ansteckungen, ein leichter Rückgang im Vergleich zu den Vorwochen. Dagegen wächst aktuell die Linie NB.1.8.1. "Nimbus", sie ist schätzungsweise für 22 Prozent der neuen Infektionen verantwortlich.

Beide Virusvarianten sind weiterhin Sublinien der 2022 aufgetauchten Omikron-Variante von Corona. Im Gegensatz zu ihren Vorgängern verursacht Omikron viel seltener schwere Infektionen, die in Krankenhäusern behandelt werden müssen. Weil sich die Viren vor allem im Nasen- und Rachenraum und in den Bronchien vermehren, gelten die Omikron-Linien als sehr ansteckend.

Weniger schwere Verläufe – aber Risiko für Ältere bleibt

Im Vergleich über die vergangenen Jahre zeigt sich allerdings jedes Jahr ein weiterer Rückgang. Mitte Oktober 2024 waren es rund 11.570 Fälle – fast doppelt so viele wie aktuell. Im Oktober 2022, dem Jahr der ersten Verbreitung von Omikron, waren es rund 425.000 Fälle. Die Entwicklung lässt darauf schließen, dass sich durch Impfungen und wiederkehrende Infektionswellen eine langsam robuster werdende Bevölkerungsimmunität entwickelt.

Dennoch sterben immer noch viele ältere Menschen im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion. Im vergangenen Jahr starben laut RKI-Statistik 5.331 über 60-Jährige. Dieses Jahr waren es bislang 1.776 Personen in dieser Altersgruppe. Für Ältere, wie für schwangere Frauen und andere Gruppen mit hohem Risiko, wird daher ähnlich wie gegen Influenza jetzt eine Auffrischungsimpfung empfohlen.

Links/Studien

  • RKI-Wochenbericht Atemwegsinfektionen vom 15. Oktober 2025 (PDF)

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