Auf das Sportgymnasium in Altenberg hat es einen Angriff gegeben. Wie MDR SACHSEN am Sonntagabend erfahren hat, wurden Einschusslöcher in der Eingangstür entdeckt. Zudem haben bislang unbekannte Täter unzählige rechtsextreme Aufkleber angebracht. Der Sachschaden wird nach Angaben der Polizei auf rund 2.000 Euro beziffert. Vor der Tür der Schule seien Metallkugeln gefunden worden. Keines der Geschosse habe die Scheibe durchschlagen.

Die Polizei ermittelt zunächst wegen Sachbeschädigung, wie ein Sprecher MDR SACHSEN sagte. Zudem sei der Staatsschutz eingeschaltet worden. Eine Prüfung habe unterdessen ergeben, dass es sich bei den Aufklebern nicht um Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen handele, teilte die Polizei mit.

Schulleiter öffnet Gymnasium für Unterricht

Schulleiter Volker Hegewald hatte am Sonntag den Vorfall bei der Polizei angezeigt. Er hat sich entschieden, das Gymnasium am Montag für den Unterricht zu öffnen. 400 Schülerinnen und Schüler besuchen das Gymnasium. "Meines Wissens ist es der erste Vorfall dieser Art und das Ganze ist schon besorgniserregend", sagte der Schulleiter.

Ähnliche Sachbeschädigung am Bahnhof Altenberg

Einen ähnlichen Fall bearbeitet die Bundespolizei seit Sonntag. Demnach haben unbekannte Täter die Scheiben einer Lok sowie am Bahnhofsgebäude Altenberg beschädigt. Die Einschläge ähnelte sich, hieß es. Auch dort seien Metallkugeln sichergestellt worden. Mögliche Zusammenhänge würden geprüft, so die Dresdner Polizei. Zudem werden Zeugen zu beiden Vorfällen gesucht.

Kultusminister Clemens verurteilt Attacke

Der sächsische Kultusminister verurteilte den Angriff aufs Schärfste. "Gewalt darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben", sagte Conrad Clemens (CDU). Nach Angaben des Ministeriums sollen in dieser Woche zehn Austauschschüler aus Madagaskar in der Schule eintreffen. Zu einem mutmaßlich rassistischen Motiv habe der Minister eine klare Botschaft, wie es weiter hieß. "Die zehn Austauschschüler aus Madagaskar sind selbstverständlich herzlich willkommen in Sachsen". Clemens will an diesem Dienstag die Schule besuchen.

Kultusminister Clemens will die Schule am Dienstag besuchen.Bildrechte: picture alliance/dpa | Jan Woitas

Weitere rechtsextreme Vorfälle in Dresden und Hoyerswerda

Am Wochenende hatte es in Sachsen noch weitere rechtsextreme Vorfälle gegeben. So riss in Dresden eine 81-Jährige zwei 14-jährigen Mädchen die Kopftücher vom Kopf. In Hoyerswerda wurden zwei Venezolaner angegriffen und beleidigt.

MDR (dkö/kcl/lam/dpa)

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