• Eva von Angern wird als Spitzenkandidatin der Linken in den Wahlkampf zur Landtagswahl 2026 ziehen.
  • Die Linke will im kommenden Wahlkampf vor allem soziale Schwerpunkte setzen, zum Beispiel den Kampf gegen Kinderarmut.
  • Es gab auch kritische Stimmen auf dem Parteitag, beispielsweise hinsichtlich der Hierarchien in der Partei.

Die Linke in Sachsen-Anhalt hat Eva von Angern als Spitzenkandidatin für die Landtagswahl 2026 nominiert. Auf dem Landesparteitag in Leuna erhielt die Fraktionsvorsitzende am Samstag eine große Mehrheit der Delegiertenstimmen.

Soziale Themen im Mittelpunkt

In ihrer Rede machte von Angern deutlich, dass die Linke im kommenden Wahlkampf vor allem soziale Schwerpunkte setzen und sich klar von der AfD abgrenzen will. "Es geht in dieser Wahl um nicht mehr und nicht weniger als um die Verteidigung unserer Menschenrechte, unserer Demokratie und unseres Rechtsstaates", sagte sie. Die AfD sei "nicht unbesiegbar". Von Angern warf der Partei vor, Wissenschafts- und Kunstfreiheit sowie das Leben queerer Menschen zu bedrohen. Jede Stimme für die Linke sei deshalb "eine Stimme gegen eine AfD-Regierungsbeteiligung". Als wichtige politische Ziele nannte sie den Kampf gegen Kinderarmut und eine verlässliche Finanzierung sozialer Angebote, etwa der Hospizarbeit.

Parteiführung warnt vor politischer Lage

Auch die Parteiführung stellte sich hinter die programmatische Ausrichtung. Landesvorsitzender Hendrik Lange sprach angesichts von AfD-Umfragewerten um die 40 Prozent von einer "ernsten Situation". Die Linke wolle ein "Pol der Hoffnung" sein, stärker auf direkte Gespräche setzen und Menschen wieder enger an politische Prozesse binden. Co-Landesvorsitzende Janina Böttger stellte die CDU vor eine Richtungsentscheidung und betonte, Gesundheit müsse als Menschenrecht verstanden werden. Krankenhäuser müssten gestärkt und nicht geschlossen werden.

Die Linke hat Eva von Angern als Spitzenkandidatin für die Landtagswahl 2026 nominiert.Bildrechte: picture alliance/dpa | Heiko Rebsch

Listenaufstellung folgt im März

Über die endgültige Landesliste entscheidet eine Landesvertreterversammlung im März. Insgesamt sollen 41 Kandidatinnen und Kandidaten nominiert werden.

Auch Kritik auf dem Parteitag

Neben Zustimmung gab es auch kritische Stimmen. Der Magdeburger Benedikt Reuter warnte vor einer Gesellschaft, die "schon weit nach rechts gerückt" sei, und bezeichnete die Linke als "Brandmauer". Zugleich kritisierte er, von Angern sei "zu lange im Landtag". Die Magdeburger Landtagsabgeordnete Nicole Anger bemängelte eine aus ihrer Sicht zu hierarchische politische Kultur und sprach von "Gängelung" und "Machtkämpfen". Der Applaus blieb verhalten.

Wulf Gallert aus dem Landesvorstand bekräftigte zudem die antimilitaristische Ausrichtung der Partei und wandte sich erneut gegen die Wiedereinführung der Wehrpflicht.

Umfragewerte und Ausblick

In aktuellen Umfragen liegt die Linke in Sachsen-Anhalt bei 11 bis 13 Prozent – hinter AfD und CDU, aber vor SPD, BSW, FDP und Grünen. Die Landtagswahl ist am 6. September 2026.

MDR (Sabine Falk-Bartz, Marcel Knop-Schieback, Anne Gehn-Zeller)

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