Geht der Deutsche Zukunftspreis 2025 nach Thüringen (schon wieder)?
Der Wissenschaftspreis kürt jährlich innovative, zugleich bereits marktfähige Projekte. Er ist mit 250.000 Euro dotiert und wird am 19. November auf einer Gala in Berlin verliehen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zeichnet die Gewinner aus, denn offiziell handelt es sich um den "Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation". Und die kommen seit Jahren regelmäßig aus Thüringen. Schon der erste Preis im Jahr 1997 ging nach Gera. Ausgezeichnet wurden damals Christhard Deter und sein Team für die Entwicklung einer Laser-Display-Technologie, die mit drei Laserstrahlen Bilder in beliebiger Größe projizieren kann. Seither waren Forschende aus Jena an drei ausgezeichneten Projekten beteiligt.
Jenaer wollen mit Laser punkten
Auch dieses Jahr stehen wieder drei Projekte zur Auswahl, die im September nominiert wurden. Eins davon ist eine minimalinvasive Augenlaser-Technik des Jenaer Unternehmens ZEISS. Damit hatte es Laserbehandlungen zur Sehkorrektur weltweit revolutioniert. Nun hat das Entwicklerteam von Mark Bischoff, Gregor Stobrawa und Dirk Mühlhoff Chancen, dafür den Deutschen Zukunftspreis zu gewinnen.
Ihre Innovation dient dazu, Kurz- und Weitsichtigkeit zu beheben und kann von Menschen in Anspruch genommen werden, die sonst auf Brille oder Kontaktlinsen angewiesen sind, um gut sehen zu können. Im Vergleich zu bisherigen Laserverfahren, bei denen zunächst die oberste Schicht der Hornhaut aufgeschnitten und bei Seite geklappt wird, ist die von den Jenaer Forschenden entwickelte Lasertechnologie SMILE deutlich schonender. SMILE steht für "Small Incision Lenticule Extraction", auf Deutsch: Kleinschnitt-Lentikelentfernung.
Oberfläche des Auges bleibt fast unverletzt
Das sogenannte Lentikel ist ein kleines, linsenförmiges Stück Gewebe in der Hornhaut, das beim Augenlasern von der Chirurgin oder vom Chirurgen entfernt wird. Durch sehr kurze, präzise Laserimpulse kann das Lentikel vom anderen Gewebe gelöst werden, ohne dass die Oberfläche des Auges verletzt wird. Patientinnen und Patienten sollen davon nichts sehen und spüren, denn die Wellenlänge des Laserlichts liegt im infraroten Spektralbereich. Am Ende erzeugt das Lasergerät einen zwei Millimeter kleinen Schnitt, durch den das Lentikel entnommen wird. In der Folge verändert die Hornhautvorderseite ihre Form und die gewünschte Sehkorrektur wird erreicht.
Bildrechte: DZP/Ansgar PudenzAuf diese Weise entfallen durch das innovative Verfahren unnötige Schnitte in die Hornhaut. „Das ist gut für die Biomechanik des Auges und die Heilung verläuft nach der Operation schneller als bei bisherigen Verfahren“, sagt Dr. Mark Bischoff. Nebenwirkungen wie die des „Trockenen Auges“ würden deutlich verringert.
Hamburg und Stuttgart sind mit im Rennen
Das zweite nominierte Team ist vom Hamburger Start-up traceless. Es stellt plastikfreies Biomaterial her, das als Ersatz für Kunststoffe eingesetzt werden kann. Das Material ist komplett abbaubar und kann unter anderem die Umweltverschmutzung durch Mikroplastik reduzieren.
Das dritte Team stellt die Robert Bosch GmbH aus Stuttgart mit seinem Brennstoffzellen-Antriebsystem für schwere Lkw, der mit Wasserstoff betrieben wird. Dabei sollen keine Einschränkungen bei Reichweite oder Nutzlast für Transportgüter entstehen.
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Die Verleihung des Deutschen Zukunftspreises 2025 können Sie am 19. November ab 17:30 Uhr live beim ZDF erleben.
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