Jena hatte gehofft, doch der Deutsche Zukunftspreis 2025 ging nicht nach Thüringen, sondern nach Baden-Württemberg. Christoffer Uhr, Kai Weeber und Pierre Andrieu, drei Forscher des Stuttgarter Unternehmens Bosch, erhielten ihn für einen Brennstoffzellen-Antrieb, der emissionsfreien Fernverkehr ermöglichen soll – ohne Einschränkungen bei der Reichweite. Den Preis bekamen sie in Berlin von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreicht. Die Auszeichnung ist mit 250.000 Euro dotiert.

Emissionsfrei ohne Einschränkungen 

Brennstoffzellen wandeln chemische Energie in elektrische Energie, aus Wasserstoff wird Strom erzeugt, mit dem bei diesem Projekt schwere Lkw ohne Einschränkungen bei der Reichweite oder der Nutzlast elektrisch und emissionsfrei betrieben werden. Ein Brennstoffzellen-Lkw sei rund vier Tonnen leichter als ein vergleichbarer Batterie-Lastwagen. Auch das Tanken dauere nur wenige Minuten.

"Alle Anwendungen, die eine lange Betriebszeit erfordern, hohe Lasten transportieren müssen oder eine schnelle Betankung brauchen, sind prädestiniert für unser System", teilte Christoffer Uhr mit. "Dazu gehören etwa Busse, Gabelstapler, aber auch stationäre Generatoren, die zum Beispiel im Katastrophenschutz oder in Rechenzentren eingesetzt werden können."

Bosch fertigt das Fuel Cell Power Module für Nutzfahrzeuge seit 2023 in Stuttgart-Feuerbach. Bildrechte: Bosch

Zeiss Jena war mit Augen-Laser nominiert

Für den Preis war ebenfalls das Hamburger Start-up traceless nominiert. Es stellt plastikfreies Biomaterial her, das als Ersatz für Kunststoffe eingesetzt werden kann. Das Unternehmen Zeiss Meditec hatte sich als dritter Nominierter ebenfalls Hoffnungen auf den Preis gemacht. Zeiss hat bereits Tradition beim Zukunftspreis, konnte mit seinen Innovationen bereits zweimal gewinnen. Ihre minimalinvasive Augenlaser-Technik hat die Laserbehandlungen zur Sehkorrektur weltweit revolutioniert. Im Vergleich zu bisherigen Laserverfahren, bei denen zunächst die oberste Schicht der Hornhaut aufgeschnitten und bei Seite geklappt wird, ist die von den Jenaer Forschenden entwickelte Lasertechnologie SMILE deutlich schonender. SMILE steht für "Small Incision Lenticule Extraction", auf Deutsch: Kleinschnitt-Lentikelentfernung.

Über den Preis

Der Bundespräsident würdigt jedes Jahr Wissenschaftler und Ingenieure mit dem Preis, "die mit exzellenter Grundlagen- und Spitzenforschung Lösungen für drängende gesellschaftliche Herausforderungen entwickeln, die das Potenzial haben, wirtschaftlich erfolgreich zu sein und neue Wachstumsfelder zu erschließen", teilte das Bundespräsidialamt mit. Der Preis trägt daher auch den Titel "Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation". Er wurde zum 29. Mal verliehen.

gp,dpa,dzp

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