Können Sie sich noch an die großartige Planetenparade vom Januar und Februar erinnern? Für einen kurzen Zeitraum waren alle sieben Planeten des Sonnensystems von der Erde aus, dem achten Planeten, zusammen am Nachthimmel zu sehen. Und so wie das Jahr begann, endet es auch mit einer Planeten-Parade, nur etwas kleiner. Aber der Reihe nach. Lassen Sie uns zuerst auf den letzten Vollmond des Jahres schauen. Denn auch der wird wieder ein Hingucker: ein Supervollmond.

Wenn Sie ihn in seiner größten Fülle sehen wollen, dann müssen Sie am 4. Dezember bis nach Mitternacht wachbleiben. Denn Vollmond ist am 5. Dezember um 00:14 Uhr. Das ist der Zeitpunkt, an dem Sonne, Erde und Mond in einer Linie stehen. Kurz davor – am 4. Dezember um 12:06 Uhr – ist der Mond auf seiner elliptischen Bahn der Erde am nächsten, nur 356.962 km entfernt. Der offizielle Begriff dafür lautet Perigäum. Danach entfernt er sich langsam wieder, fällt aber in der Nacht mit nur knapp über 357.000 Entfernung immer noch in die Kategorie Supermond.

Dabei wird der Abstand zwischen den Mittelpunkten von Erde und Mond gemessen. Die durchschnittliche Entfernung zwischen beiden Himmelskörpern beträgt etwa 384.000 Kilometer. Während der Supermondphase sind es aber weniger als 360.000 Kilometer. Und tatsächlich liegen zwischen dem weitesten und geringstmöglichen Abstand ein Größenunterschied von ungefähr sieben Prozent und ein Helligkeitsunterschied von bis zu etwa 14 Prozent.

Der Mond, Plejaden und Uranus

Am 5. Dezember geht der Mond bereits um 16 Uhr im Nordosten auf. Oberhalb des Mondes stehen dann die Plejaden direkt daneben der Planet Uranus. Der Eisriese ist meist nur mit Hilfsmitteln zu beobachten. Wer ein gutes Teleskop hat, kann ihn dann als grünliche Scheibe erkennen. Das James Webb Weltraumteleskop hat in den vergangenen Jahren mehrere aktuelle Aufnahmen des Planeten und sogar einiger seiner 27 Monde gemacht. Darauf sind auch die Ringe des Uranus ganz klar zu erkennen. Anders als beim Saturn stehen sie von uns aus gesehen senkrecht über dem Planeten.  

Diese Aufnahme des Uranus, aufgenommen von der NIRCam (Nahinfrarotkamera) des James-Webb-Weltraumteleskops, zeigt den Planeten und seine Ringe in bisher ungekannter Klarheit. Dieses Webb-Bild zeigt auch 9 der 27 Monde des Planeten. Sie sind die blauen Punkte, die die Ringe des Planeten umgeben. Im Uhrzeigersinn, beginnend bei 2 Uhr, sind dies: Rosalind, Puck, Belinda, Desdemona, Cressida, Bianca, Portia, Juliet und Perdita.Bildrechte: NASA, ESA, CSA, STScI

Jupiter, Saturn und Merkur

Direkt neben Uranus sind die sieben Schwestern der Plejaden zu erblicken, die schon unsere Vorjahren fasziniert haben und von denen wir seit Kurzem wissen, dass es nicht sieben sind, sondern tausende. Unter dem Vollmond erscheint nach 19 Uhr der Jupiter ebenfalls im Nordosten. Der größte Planet unseres Sonnensystems strahlt am Nachthimmel und folgt dem Vollmond die ganze Nacht über.

Der Saturn ist am frühen Abend im Süden zu finden und mit bloßem Auge gut zu erkennen. Im Gegensatz zum Uranus sind seine Ringe bereits mit einem guten Einsteiger-Teleskop zu erkennen. Das benötigen Sie auch, um den Merkur zu erwischen. Der zeigt sich allerdings nur ganz kurz vor Sonnenaufgang weit im Osten.

Der Abendhimmel am 5. Dezember gegen 20 Uhr über Mitteldeutschland. Jupiter (links im Nordosten), dann der Vollmond, Uranus und die Plejaden und ganz rechts im Süden der Saturn.Bildrechte: stellarium.org

Langes Warten auf den nächsten Supermond

Anders als in diesem Jahr wird es 2026 nur einen einzigen Supermond geben. Der hat allerdings einen ganz besonderen Auftritt, denn er ist am Morgen des 24. Dezembers zu sehen. Um 2:28 Uhr ist der Vollmond als Super-Vollmond nur 356.740 Kilometer von der Erde entfernt.

Was macht das Wetter?

Ob wir den Vollmond wieder so klar erleben, wie auf dem stimmungsvollen Foto, das Wolfram Schmidt über dem Schloss Bernburg im November eingefangen hat, ist aktuell eher zu bezweifeln. "Freitag wechselnd bewölkt mit Auflockerungen, anfangs im Osten Regen, im Bergland Schnee. Ab Samstag von Westen her wechselhaft mit etwas Regen oder Schauer", sagt das MDR Wetter voraus.

Bildrechte: Wolfram Schmidt

gp,stellarium.org

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