• Aus tausenden Teilen schuf ein Klingenthaler ein blinkendes und klingendes Weihnachtshaus.
  • Nach einem Bericht von MDR SACHSEN gab es eine Debatte über die Lichtershow im Netz.
  • Beim Anbringen von weihnachtlicher Deko sind mehrere rechtliche Aspekte zu beachten.

Wilhelm Busch schrieb einst: "Musik wird oft nicht schön empfunden, weil sie stets mit Geräusch verbunden." So mancher Klingenthaler würde da wohl zustimmen. Denn in der Vogtland-Gemeinde sorgt ein Deko-Fan derzeit für Gesprächsstoff. 11.000 LED-Lichter, 55 Schwibbögen sowie leuchtende Figuren blinkern allabendlich in die Landschaft und sorgen für das wohl verrückteste Weihnachtsspektakel des Vogtlandes.

Was vor vier Jahren bescheiden begann, ist heute ein echter Magnet. Dafür erhält der Bastler Simon Steudemann viel Lob. Beschwerden und Kritik nimmt er locker.

Mechatroniker Simon Steudemann hat auch beruflich mit Feuerwerk zu tun. Zuhause in Klingenthal sorgt er für weihnachtlichen Glanz am Haus.Bildrechte: MDR SACHSEN

"Gegenteil von Ruhe und Besinnlichkeit"

Unter einem Post von MDR SACHSEN gibt es zahlreiche Reaktionen. Ein Nutzer von Instagram sieht die Show "im Gewerbegebiet weit besser" aufgehoben. Helle Strahler am Himmel über dem Dorf würden dem Ganzen "noch den Rest" geben. Schäden für Tiere wie Insekten und nachtaktive Säuger werden in einem anderen Post befürchtet. Die Show sei das Gegenteil von weihnachtlicher Ruhe und Besinnlichkeit, so ein anderer Nutzer. Ein weiterer bedauert "die Nachbarn, die nach der Arbeit die Beschallung und das Geblinker ertragen müssen."

"Will Leuten eine Freude machen"

Simon Steudemann sagte MDR SACHSEN, er habe hauptsächlich den Leuten eine Freude bereiten wollen. Zu einem kleinen Teil auch sich selbst. Mehr als 1.000 Arbeitsstunden hat der gelernte Kfz-Mechatroniker investiert, die Weihnachtswelt kostete ihn eine mittlere vierstellige Geldsumme. Er habe sehr viel positives Echo bekommen. Doch: "Es gibt immer jemanden, dem etwas nicht gefällt", so der 32-Jährige. Er frage nach und versuche, mit allen im Gespräch zu bleiben.

Ich wollte was Besonderes machen, ich wollte den Leuten eine Freude bereiten.

Simon SteudemannMechatroniker und Feuerwerksfachmann aus Klingenthal

Tausende LED-Leuchten sowie weihnachtliche Figuren und Schwibbögen bilden im Klingenthaler Ortsteil Sachsenberg eine Weihnachtswelt an einem Haus.Bildrechte: MDR SACHSEN

Bürgermeisterin: "Stückchen Amerika im Vogtland"

Oberbürgermeisterin Judith Sandner (Freie Wähler Vogtland) sieht "die vielen Attraktionen" als eine Bereicherung für Klingenthal. "Warum nicht auch mal ein Stückchen Amerika im Vogtland?" Simon Steudemann sei ein anerkannter Pyrotechniker, "der uns auch schon mit großartigen Feuerwerken verzaubert hat", teilte Sandner MDR SACHSEN mit. Zudem komme er mit Nachbarn und Schaulustigen ins Gespräch.

Sandner zufolge muss laut Polizeiordnung lediglich zwischen 22 bis 6 Uhr die Nachtruhe eingehalten werden. Bis Montagmittag hätten dem Ordnungsamt keinerlei Beschwerden vorgelegen.

Ich finde, es ist eine Attraktion und freue mich, diese in Klingenthal zu haben! Warum nicht auch mal ein Stückchen Amerika im Vogtland?

Judith Sandner (Freie Wähler Vogtland)Oberbürgermeisterin Klingenthal

Rechtsexpertin: Nachbarn nicht stören

Rechtsexpertin Micaela Schwanenberg von der Verbraucherzentrale Sachsen (VZS) erklärt auf Anfrage, was rechtlich noch zu beachten ist:

  • Nachbarn dürfen nicht durch Lichteffekte oder Geräusche beeinträchtigt oder belästigt werden
  • Autofahrer dürfen nicht geblendet werden
  • Es dürfen keine Sicherheitsrisiken für Bewohner oder Passanten entstehen.


Außerdem weist die VZS darauf hin, auf einen vertretbaren Energieverbrauch zu achten. Der scheint in Klingenthal erfüllt. Steudemann zufolge kostet ihn die Lichtershow etwa 500 Euro mehr an Stromgeld pro Jahr.

Show ruht an Heiligabend

Um den Weihnachtsfrieden nicht zu stören, soll die Show in Klingenthal an Heiligabend stillstehen. Steudemann zufolge werden die Farben angepasst und das Display umprogrammiert. Erst nach Weihnachten gehe es weiter. Bis zum 2. Februar wolle er die Weihnachtswelt noch klingen und blinken lassen. Außerdem tüftelt er schon an einer Erweiterung der weihnachtlichen Lichtershow.

MDR (wim)/Steffen Hengst

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