Der Schauspieler Uwe Kockisch ist tot. Wie seine Agentur unter Berufung auf seine Frau mitteilte, starb Kockisch am Montag in Madrid. Er wurde 81 Jahre alt.

Commissario in Venedig und Stasi-Offizier in Berlin

Kockisch war einem breiten Fernsehpublikum unter anderen durch seine Rolle des Commissario Brunetti bekannt. In der ARD-Krimireihe nach den gleichnamigen Romanen der US-Schriftstellerin Donna Leon spielte er von 2003 bis 2019 den in Venedig ermittelnden Polizisten.

Daneben verkörperte Kockisch in der Fernsehserie "Weissensee" über die Geschichte zweier Ost-Berliner Familien den Stasi-Offizier Hans Kupfer. Die 24 Folgen der Saga liefen ebenfalls im Ersten. 2011 erhielt Kockisch dafür den Deutschen Fernsehpreis.

Als Jugendlicher wegen Fluchtversuch in Haft

Kockisch wurde 1944 in Cottbus geboren. Als Jugendlicher versuchte er, über die Ostsee aus der DDR zu fliehen und saß dafür ein Jahr im Gefängnis. Die Zeit in Haft bezeichnete er später in der "Berliner Morgenpost" als "Dauerschockzustand". Er sei damals zehn Jahre reifer geworden.

Später studierte er an Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch und spielte über zwei Jahrzehnte lang am Maxim-Gorki-Theater. Ab 1973 war er in Film- und Fernsehproduktionen zu sehen, so etwa in "Für die Liebe noch zu mager", "Dein unbekannter Bruder", in der Franziska-Linkerhand-Verfilmung "Unser kurzes Leben" und in Michael Gwisdeks Regiedebüt "Treffen in Travers".

Nach der Wende spielte er unter anderem die Hauptrolle in der ARD-Krimiserie "Zappek" und in Gwisdeks Tragikomödie "Das Mambospiel". In der Verfilmung von Manfred Krugs Autobiografie "Abgehauen" war Kockisch der Schriftsteller Jurek Becker. 2023 gehörte er zu den Unterzeichnern des Manifestes von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer gegen die Eskalation von Waffenlieferungen und für Verhandlungen im Ukraine Krieg.

dpa, AFP, MDR (kos)

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