• Nach ihrem Ausschluss kann die AfD 2026 wieder an der Münchner Sicherheitskonferenz teilnehmen.
  • Der ehemalige Konferenzleiter Heusgen hatte sowohl AfD als auch BSW 2024 und 2025 nicht eingeladen.
  • Ischingers Kurswechsel stößt in der CSU auf Widerspruch.

Politiker der AfD dürfen nach zwei Jahren Ausschluss im kommenden Jahr wieder an der Münchner Sicherheitskonferenz teilnehmen. Wie ein Sprecher der Konferenz mitteilte, seien bereits vor den Weihnachtsfeiertagen Einladungen an Politiker aller im Bundestag vertretenen Parteien geschickt worden. Die Entscheidung sei vom amtierenden Vorsitzenden Wolfgang Ischinger zusammen mit dem Stiftungsrat der Konferenz getroffen worden.

Ausschluss durch ehemaligen Konferenzleiter Heusgen

2024 und 2025 hatte sich der inzwischen ausgeschiedene Konferenzleiter Christoph Heusgen aber dafür entschieden, die AfD nicht einzuladen. Bei der letzten Konferenz im Februar wurde – kurz vor der Bundestagswahl – auch das BSW ausgeschlossen. Heusgen begründete das damit, dass Vertreter beider Parteien bei einer Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj den Bundestag verlassen hatten. "Das ist das Gegenteil von Dialog, und Ähnliches möchte ich auf der Konferenz nicht erleben", sagte er. 

Unerwünscht: 2024 und 2025 wurden AfD- und BSW-Politiker nicht zur Münchner Sicherheitskonferenz eingeladen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Sven Hoppe

Ischinger vollzieht jetzt einen Kurswechsel. Er hatte die Konferenz vor Heusgen viele Jahre geleitet und springt 2026 noch einmal ein, weil Ex-Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg, der bereits als künftiger Vorsitzender ernannt wurde, noch als norwegischer Finanzminister tätig ist.

Kritik an der Entscheidung Ischingers

Vor der öffentlichen Bekanntgabe der Einladung der AfD für 2026 hatte sich CSU-Landesgruppenchef Alexander Hoffmann in einem Interview für einen erneuten Ausschluss der AfD ausgesprochen. Der Vorsitzende der CSU-Abgeordneten im Bundestag begründete das mit den Kontakten der AfD nach Russland und China. "Dort fließt auch Information", sagte er. "Und deswegen wäre das ein Sicherheitsrisiko."

Die Münchner Sicherheitskonferenz ist das weltweit wichtigste Expertentreffen zur Sicherheitspolitik - sie findet 2026 vom 13. bis 15. Februar statt. Es werden wieder Dutzende Staats- und Regierungschefs sowie Außen- und Verteidigungsminister im Hotel Bayerischer Hof erwartet.

dpa/MDR (lik)

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