Verkauf von Silvester-Feuerwerk gestartet
Inhalt des Artikels:
- Pyrotechnik-Verband hofft auf noch mehr Umsatz
- Dreiviertel verzichtet auf Feuerwerk
- Über 60 Prozent der Mitteldeutschen für Verbot
- Verletzungen kosten Krankenkassen Millionen
- Nur an Silvester und Neujahr erlaubt
In Deutschland hat der Verkauf von Silvester-Feuerwerk im Einzelhandel begonnen. Es geht dabei um Feuerwerkskörper der Kategorie 2, wozu handelsübliche Raketen, Böller und anderes Feuerwerk gehören. Ihr Verkauf ist gesetzlich nur an den letzten drei Werktagen vor dem Jahreswechsel erlaubt. Auch Onlineshops dürfen vorab bestellte Böllerware an diesen Tagen an die Haustüren ihrer Kunden liefern lassen. Nach Angaben der Polizeiinspektionen in Sachsen-Anhalt hatten sich bereits in der Nacht Menschen vor den Läden angestellt. Teilweise hätten sie sogar davor gecampt.
Pyrotechnik-Verband hofft auf noch mehr Umsatz
Der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) rechnet gegenüber dem Vorjahr mit 10 bis 15 Prozent mehr Ware im Handel. 2024 verzeichnete die Branche nach eigenen Angaben einen Umsatz von 197 Millionen Euro (2023: 180 Millionen). Sie hofft, diesen Wert leicht zu steigern. Eine gestiegene Nachfrage sieht die Branche nach "visuell effektvollem Leuchtfeuerwerk, vor allem nach Verbundfeuerwerken bzw. Feuerwerksbatterien". Diese Produkte würden mittlerweile mehr als 50 Prozent des Branchenumsatzes ausmachen, hieß es.
Dreiviertel verzichtet auf Feuerwerk
Dennoch ist es nur eine Minderheit, die hierzulande das Neue Jahr mit Böllern, Fontänen und Raketen begrüßt. Laut einer repräsentativen Umfrage des TÜV-Verbandes will etwa jeder fünfte Bundesbürger (22 Prozent) zum Jahreswechsel privates Feuerwerk zünden. Dagegen wollen knapp drei Viertel (74 Prozent) zu Silvester auf pyrotechnische Artikel verzichten. Laut der TÜV-Umfrage brennen vor allem jüngere Menschen zu Silvester Feuerwerk ab. So liegt der Anteil der feuerwerksaffinen 18- bis 29-Jährigen bei 43 Prozent, während es bei den 50- bis 64-Jährigen einer Civey-Umfrage zufolge nur 21 Prozent sind.
Über 60 Prozent der Mitteldeutschen für Verbot
In Mitteldeutschland spricht sich nach einer Umfrage von MDRfragt sogar eine deutliche Mehrheit der Menschen für ein Feuerwerksverbot zu Silvester aus. Demnach würden in Sachsen 60 Prozent, in Sachsen-Anhalt 61 und in Thüringen 64 Prozent der Befragten ein solches Verbot begrüßen. Als Verbotsgründe nennen die Befürworter vor allem den Schutz von Einsatzkräften, die Vermeidung von Bränden und den Tierschutz. Gegner des Verbots argumentieren dagegen mit Tradition, Freude am Feuerwerk und persönlicher Freiheit.
Verletzungen kosten Krankenkassen Millionen
Ärztevertreter, Polizisten, das Deutsche Kinderhilfswerk, Umwelt- und Tierschützer sowie weitere Organisationen fordern ein generelles Anwendungsverbot für Böller und Raketen. Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, auf schwere Verletzungen, die zahlreiche Menschen jedes Jahr durch explodierende Feuerwerkskörper erlitten, und volle Notaufnahmen in den Krankenhäusern. Das koste die gesetzliche Krankenversicherung Millionen. Reinhardt forderte die Innenminister von Bund und Ländern auf, endlich zu handeln und die Bevölkerung vor den Gefahren der Knallerei zu schützen.
Nur an Silvester und Neujahr erlaubt
Das Abbrennen von Feuerwerk ist grundsätzlich nur an Silvester und Neujahr erlaubt. In vielen Städten gilt zusätzlich die zeitliche Einschränkung, dass an Silvester erst ab 18 Uhr bis zum Neujahrsmorgen um 7 Uhr geböllert werden darf. Laut Sprengstoffgesetz ist das Abbrennen von Feuerwerk in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie besonders brandempfindlichen Gebäuden generell verboten.
In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gelten in einigen Stadtbereichen grundsätzliche Feuerwerksverbote, so unter anderem in den Altstädten von Görlitz, Quedlinburg und Salzwedel, in Heiligenstadt oder der Innenstadt von Weimar.
dpa/AFP (dni)
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