Angriffe auf Polizei- und Einsatzkräfte haben im vergangenen Jahr weiter zugenommen. Das geht aus einem neuen Lagebild des Bundeskriminalamts (BKA) hervor. Demnach registrierte die Polizei 2024 bundesweit mehr als 46.000 Gewalttaten gegen Polizistinnen und Polizisten – ein leichtes Plus von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Langfristiger Trend zeigt deutliche Zunahme

Deutlich ist der langfristige Trend: Im Vergleich zu vor zehn Jahren stieg die Zahl der Angriffe um 38,5 Prozent. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr mehr als 106.000 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz Opfer von Gewalt. Zudem wurden rund 1.000 Feuerwehrkräfte und 3.000 sonstige Rettungskräfte im Einsatz gewaltsam angegriffen.

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) sagte, Gewalt gegen Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte sei "längst kein Ausnahmefall mehr, sondern gehört für viele leider zum Alltag". Respekt und Rücksicht gingen zunehmend verloren. Gewalt gegen Einsatzkräfte sei für viele inzwischen trauriger Alltag. Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) kündigte an, Angriffe künftig härter bestrafen zu wollen.

Deutsche Polizeigewerkschaft: Attacken auf Einsatzkräfte zu oft folgenlos

Auch Sicht der Deutschen Polizeigewerkschaft bleiben Angriffe auf Einsatzkräfte zu häufig folgenlos für die Täter. Die sächsische Gewerkschaftsvorsitzende Cathleen Martin sagte MDR AKTUELL, auch im Freistaat gebe es eine Häufung von Attacken auf Polizisten im Einsatz und im Privatbereich. Seit der Coronazeit kämen die Angriffe aus der ganzen Bevölkerung. Selbst eine Oma könne bei einem Einsatz völlig eskalieren. Häufig würden Verfahren zu tätlichen Angriffen aber eingestellt oder es gebe milde Strafen. Auch die geplante Verdoppelung der Mindeststrafen werde wenig bringen, wenn die Justiz nicht härter und schneller durchgreife.

epd/MDR (mbe)

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