• Das staatliche Tierwohllabel könnte mit den bestehenden freiwilligen Kennzeichnungen zusammengeführt werden.
  • Tierschützer fordern, dass das neue Label mehr Aspekte berücksichtigt als nur die Haltung des Tiers.
  • Das neue Label soll statt schon im August im März kommenden Jahres eingeführt werden.

Union und SPD planen eine Notoperation, sagt der CDU-Bundestagsabgeordnete Johannes Steiniger. Der Politiker spielt damit auf das von der Vorgängerregierung beschlossene Tierwohllabel an. Das sei praxisuntauglich.

Die neue Bundesregierung will es deshalb noch einmal anfassen, erklärt der CDU-Politiker: "Wir haben uns auch im Koalitionsvertrag mit der SPD verständigt, dass wir zu einer Reform des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes kommen. Und deshalb brauchen wir logischerweise mehr Zeit und haben uns insofern darauf vereinbart, die Einführung um ein paar Monate zu verschieben."

Weniger Bürokratie: Freiwillige und staatliche Labels sollen vereint werden

Man wolle das neue Gesetz unbürokratischer gestalten. Sachsen-Anhalts Bauernpräsident Olaf Feuerborn befürwortet den Schritt der Bundesregierung.

Er schlägt vor, bereits bestehende freiwillige Label von Herstellern mit dem neuen staatlichen Label zusammenzuführen: "Sie müssen ja heute genau aufschreiben, in welcher Haltungsstufe sie sind, sie müssen sich dafür immer zertifizieren lassen. Wenn sie das doppelstrategisch machen müssen, dann ist das doppelter Aufwand. Man kann das ineinander überführen, dass man nur mit einer Tierhaltungskennzeichnung arbeitet, die dann auch für jeden als Verbraucher draußen gut zu erkennen ist."

Tierschützer: Label muss alle Lebensbereiche des Tiers zertifizieren

Tierschützern geht das bisherige Tierwohllabel der Vorgängerregierung nicht weit genug. Das Gesetz gehöre eingestampft und völlig neu konzipiert, sagt Hester Pommerening, Sprecherin des Deutschen Tierschutzbundes: "Das Kennzeichen – so wie es jetzt ist – ist zum einen nur für Schweine ausgelegt. Die anderen Tierarten sind gar nicht enthalten. Und es bildet auch nur einen ganz kleinen Teil der Kette oder des Lebens der Tiere ab. Es geht nur um die Haltung. Wir brauchen aber auch Zucht, Transport, Schlachtung – alle anderen Bereiche, die kontrolliert werden in dem Fall."

Einführung bis März 2026 geplant

Der Bundestag wird nun über eine neue Übergangsfrist für das Gesetz abstimmen. Statt bis August haben die Landwirte dann Zeit, das Label bis März 2026 umzusetzen. Bis dahin wollen auch CDU und SPD das Gesetz noch einmal überarbeitet haben.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke