Hitze-Check: Heißes Magdeburg, mittlere Belastung in vielen mitteldeutschen Städten
- Mehr als 12 Millionen Menschen in deutschen Städten sind extremer Hitze ausgesetzt.
- Die Hitzebelastung ist in süddeutschen Städten besonders hoch.
- Doch auch Magdeburg ist stark belastet, andere mitteldeutsche Städte landen im Mittelfeld.
Mehr als 12 Millionen Menschen in deutschen Städten sind nach einer Untersuchung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) an ihrem Wohnort extremer Hitze ausgesetzt. Für ihren "Hitzebetroffenheitsindex" hat die Organisation für 190 Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern erfasst, wo hohe Temperaturen, viel Beton und wenig Grün zusammenkommen.
Magdeburg stark von Hitze belastet, viele mitteldeutsche Städte im Mittelfeld
Insgesamt stufte die Umwelthilfe 31 Städte in die Kategorie rot und damit als besonders belastet ein, darunter auch Magdeburg. 131 Städte liegen in der mittleren Kategorie gelb, unter anderem Halle, Leipzig, Erfurt, Dessau-Roßlau, Zwickau, Dresden, Görlitz, Gera, Weimar, Jena, Chemnitz und Plauen. 28 Städte landen in der besten Gruppe grün, jedoch keine aus den mitteldeutschen Ländern.
Ab sofort müssten die Begrünung von Städten und der Erhalt von Bäumen genauso priorisiert werden wie Wohnungsbau, sagte DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz: "Wir fordern verbindliche Mindestgrünanteile auf jedem Grundstück, Gebäude und im öffentlichen Raum." Dazu brauche es gesetzliche Vorgaben des Bundes und finanzielle Unterstützung für die Kommunen.
Hitzebelastung in süddeutschen Städten besonders hoch
In süddeutschen Städten ist die Hitzebelastung der DUH-Untersuchung zufolge besonders hoch. Mannheim, Ludwigshafen und Worms führen die Tabelle an. 88 bis 91 Prozent der Bevölkerung leben hier laut DUH in stark belasteten Gebieten. Städte im Norden wie Flensburg, Wilhelmshaven und Kiel profitieren dagegen von niedrigeren Temperaturen im Sommer.
Am besten schneiden allerdings Hattingen, Gummersbach und Witten ab: Sie bieten relativ viel Begrünung und wenig versiegelte Flächen. Oft seien auch sozial benachteiligte Quartiere stärker betroffen, erklärte Metz. Hier lebten viele Menschen auf engerem Raum mit eher wenig Grün.
Deutschland überdurchschnittlich von Erderwärmung betroffen
Deutschland ist überdurchschnittlich von der Erderwärmung betroffen und hat sich dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge gegenüber der vorindustriellen Zeit bereits um 2,5 Grad erwärmt. Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts gab es 2023 und 2024 jeweils rund 3.000 hitzebedingte Sterbefälle in Deutschland, 2022 waren es sogar noch mehr. Besonders ältere Menschen leiden unter hohen Temperaturen.
dpa, MDR (mze)
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