Schäden nach Unwetter über Mitteldeutschland
- Am Sonntag sind Unwetter über Mitteldeutschland gezogen.
- Im Erzgebirge und im Vogtland gab es zahlreiche Einsätze für die Feuerwehren.
- Bereits am Samstag war es im Westen Deutschlands zu starken Unwettern gekommen.
Am Sonntag sind kräftige Gewitter über Mitteldeutschland gezogen. Dem Deutschen Wetterdienst zufolge wurden in einigen Ortschaften in Sachsen und Thüringen Niederschläge von mehr als 40 Litern pro Quadratmeter verzeichnet.
In diesen Regionen seien auch Sturmböen mit bis zu 85 Kilometern pro Stunde aufgetreten, sagte ein DWD-Meteorologe am späten Nachmittag. Auch in Sachsen-Anhalt habe es eine Unwetterzelle gegeben.
Teils heftige Niederschläge in Thüringen und Sachsen
Im Erzgebirge seien auch Hagelkörner um die zwei Zentimeter gesichtet worden. In Schwarzenberg soll so viel Hagel auf den Straßen gelegen haben, dass sich Passanten kaum auf den Beinen halten konnten.
Im sächsischen Vogtlandkreis gab es zahlreiche Einsätze wegen Unwetterschäden. Ein Sprecher der Polizeidirektion in Zwickau berichtete von diversen umgestürzten Bäumen, in Auerbach habe ein Baum ein Auto getroffen. Dort sei auch ein Baugerüst an einem Wohngebäude umgestürzt. In Treuen habe ein eingestürzter Schornstein mehrere Autos beschädigt.

Auf die Bahnstrecke zwischen Johanngeorgenstadt und Antonsthal ging eine Geröll-Lawine nieder. In Bad Berka, Kranichfeld und anderen Orten wurden Straßen überflutet. Der Netzbetreiber Mitnetz meldete Stromausfälle etwa in Stollberg, Lößnitz sowie in Aue-Bad Schlema.
Hohe Niederschlagsmengen in Sachsen
Den meisten Regen zwischen 8 und 20 Uhr gab es dem MDR-Meteorologen Jörg Heidermann zufolge in Sachsen. So fielen beispielsweise in Aue innerhalb von 12 Stunden 72 Liter pro Quadratmeter – davon allein 60 innerhalb einer Stunde. In Thüringen fiel mit etwas mehr als 38 Litern pro Quadratmeter in Reinstädt der meiste Regen. Sachsen-Anhalt wurde von starken Niederschlägen größtenteils verschont. In Chemnitz wurde zudem das "Kosmos"-Festival aufgrund einer Unwetterwarnung vorzeitig abgebrochen.
Zeichen stehen auf Wetterberuhigung
Im Laufe der Nacht schwächten sich die Schauer und Gewitter ab und zogen über die Oberlausitz nach Osten. Für die kommenden Tage stehen die Zeichen auf Wetterberuhigung – und auch die Hitze ist dann vorbei. Am Montag liegen die Höchstwerte bei maximal 20 bis 23 Grad.

Bereits zahlreiche Einsätze am Samstag im Westen
Bereits am Samstag und in der Nacht auf Sonntag hatte es in Teilen Deutschlands starke Gewitter gegeben. In Nordrhein-Westfalen waren Einsatzkräfte vor allem in Paderborn im Dauereinsatz, unter anderem wegen vollgelaufener Keller. Verletzte gab es jedoch keine, wie ein Sprecher der Polizei Paderborn mitteilte. Laut Feuerwehrinformationen stürzte das Dach einer Produktionshalle unter den Wassermassen teilweise zusammen.
Auch das Paderborner Krankenhaus war betroffen: Wasser drang laut der Feuerwehr in das Gebäude ein und sorgte für Einschränkungen beim Aufzugbetrieb. Das Universitätsgelände in Paderborn wurde ebenfalls durch das Unwetter beschädigt.
In Frankreich kam es am Freitagabend schon zu schweren Unwettern. In Paris ist dabei ein Mann von einem umstürzenden Baum erschlagen worden, eine Frau wurde in der Innenstadt von einem Ast verletzt und liegt im Koma. Die schweren Unwetter beeinträchtigten auch den Luftverkehr.
MDR, dpa
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