Waldforschung im Harz beschreitet neue Wege
An den drei Standorten wird in Echtzeit Wissen gesammelt. Die in den Reallaboren erhobenen Daten werden mittels Fernerkundung und Modellen regionalisiert, sowie eine langfristige deutschlandweite Umsetzung der Vorgehensweise erprobt. Die neuen Forschungsstandorte bilden den Kern des Forschungs-Praxis-Netzwerks „SURVEY“, das vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig und vom Thünen-Institut für Waldökosysteme in Eberswalde koordiniert wird.
Flächen werden sich selbst überlassen oder verschiedentlich aufgeforstet
Als Projektpartner beteiligt sind das Julius-Kühn-Institut (JKI) aus Quedlinburg, die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt, das Forstliche Forschungs- und Kompetenzzentrum Gotha/Thüringenforst, die Ludwig-Maximilians-Universität und die Technische Universität München sowie die Technische Universität Dresden. Gestartet ist das Projekt bereits am 01. Juni 2025 und wird zunächst für drei Jahre vom Bundesministerium für Forschung, Technik und Raumfahrt (BMFTR) gefördert.
Die drei Flächen werden nach einheitlichem Muster erforscht. Eine der nahezu kahlen Waldflächen wird sich selbst überlassen, eine weitere klassisch wiederaufgeforstet, eine dritte mit Baumarten bepflanzt, die nach derzeitigem Wissensstand besonders widerstandsfähig gegenüber veränderten klimatischen Bedingungen sein sollen. Digitale Nachbildungen sollen dabei helfen, die Ergebnisse zu testen und auf größere Flächen zu übertragen.
Waldrettung gelingt nur gesamtgesellschaftlich
Für den Projektleiter Andreas Bolte vom Thünen-Institut für Waldökosysteme ist ein wesentlicher Aspekt der neuen Waldreallabore, dass zentrale Akteursgruppen rund um den Wald in alle Prozesse eingebunden werden. Bei SURVEY gehen Wissenschaft und Praxis Hand in Hand. "Wald ist Teil der Gesellschaft. Förster, Naturschützer und andere Kümmerer können die Wälder nicht allein retten. Das kann nur die Gesamtgesellschaft", sagt der Waldökologe.
UFZ-Fernerkundler Daniel Doktor aus der Projektleitung betont den interdisziplinären Ansatz des Projektes: "Zum ersten Mal kombinieren wir traditionell forstliche Beobachtungen mit einem fernerkundlichen Monitoring, KI-Methoden und modellgestützten Simulationen. Damit können die neuartigen dynamischen Veränderungen im Ökosystem Wald schneller erkannt und der zukünftige Zustand projiziert werden."
Links
Weitere Informationen zum Projekt SURVEY und den beteiligten Akteuren finden sich hier.
jar/idw
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke