Neuartiger Computertomograf in Dresden soll Strahlentherapie revolutionieren
Strahlentherapie gehört bei der Behandlung bösartiger Tumoren zu den Standardmethoden. Ziel ist dabei die Schädigung der DNA in den Tumorzellen, um diese letztlich zu vernichten. Die Strahlentherapie mit Protonen gilt dabei als besonders schonend für die Patienten. Dennoch dringen Protonen bisher auch in gesundes Gewebe ein, weil deren Reichweite nicht genau genug gemessen werden kann, um wirklich sicher zu sein, dass das Tumorgewebe getroffen wird.
Dies soll sich mit dem neuen Gerät am OncoRay – Nationales Zentrum für Strahlenforschung in der Onkologie – ändern. In dem Verbundprojekt des HZDR, der Medizinischen Fakultät der TU Dresden und dem Universitätsklinikum Carl Gustav Carus soll das neue Gerät eingesetzt werden. Bisher hatten die Forschenden ein anderes CT zur Messung der Bestrahlung im Einsatz, dass die Sicherheitsräume der Bestrahlung um etwa 35 Prozent eingrenzen konnte. Doch dieses Verfahren war nur für unbewegliche Tumore etwa im Kopf oder Becken einsetzbar.
Technologie der Zukunft wird in Dresden evaluiert
Das neue Gerät kann jetzt erstmals in der Praxis bei der Bestrahlung eingesetzt werden. Christian Richter von der Abteilung Medizinische Strahlenphysik am OncoRay erklärt: "Die PCCT-Technologie kombiniert gleich mehrere Vorteile für die Anwendung in der Strahlentherapie: Wir bekommen damit bessere und genauere CT-Aufnahmen, die uns eine noch präzisere Planung der Bestrahlung ermöglichen, und das sehr wahrscheinlich mit weniger Bildgebungsdosis als vorher. Ich kann mir nichts anderes vorstellen, als dass in zehn Jahren alle zur quantitativen Bildgebung eingesetzten CTs auf dieser Technologie basieren werden."
Doch dafür braucht es Forschung, etwa zur räumlichen Auflösung des Geräts. Durch Gewebeanalysen soll genau ermittelt werden, wie tief Protonen in den Körper eindringen. Sowohl die Bildgebung als auch die Strahlentherapie sollen durch diese Erkenntnisse noch schonender werden. Das neue PCCT-Gerät wird in den nächsten Tagen und Wochen installiert, ab Mitte Juli kann damit gearbeitet werden. Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt finanziert die Anschaffung des PCCT-Gerätes am OncoRay mit insgesamt zwei Millionen Euro.
idw/jar
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