• Mehr als drei Viertel der Befragten sprechen sich für die Fortführung des Deutschlandtickets aus.
  • Der Großteil fordert staatliche Investitionen in den Ausbau neuer und die Verlässlichkeit bestehender Bus- und Bahnverbindungen.
  • Zwei Drittel der Befragten würden gleichermaßen in Straße und Schiene investieren.

Viele Menschen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sind der Meinung, dass es das Deutschlandticket auch weiterhin geben sollte. Derzeit wird jedoch erneut über dessen Finanzierung diskutiert.

In einem aktuellen Stimmungsbild des MDR-eigenen Meinungsbarometers MDRfragt gaben mehr als drei Viertel der Befragten an, dass sie eine Fortführung des Deutschlandtickets für sinnvoll halten.

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Dabei sprechen sich jedoch nicht nur die Nutzer des Deutschlandtickets für dessen Fortführung aus. 71 Prozent der Befragten, welche das Ticket nie abonniert und genutzt haben, teilen diese Meinung ebenfalls.

Auch bei Befragten, die in ländlichen Regionen leben, stößt das Deutschlandticket mehrheitlich auf Zuspruch. Bei Befragten aus den Stadtregionen Mitteldeutschlands fällt dieser noch etwas größer aus.

In den Kommentaren begründen viele Befragte, warum sie das Deutschlandticket befürworten und welche Erfahrungen sie damit bisher gemacht haben. So schreibt beispielsweise MDRfragt-Mitglied Antje (51) aus dem Erzgebirgskreis: "Das Deutschlandticket gibt mir die Freiheit, mich ohne Auto zu bewegen, und das trotz eines recht komplizierten Angebotes hier auf dem Land. Man muss nicht ständig überlegen, durch welche Zonen man fahren möchte, diese drei Zonen oder jene drei Zonen oder mit dem Zug gleich mal alle vier. Es ist für mich einfach ein Traum!"

Annika (49) aus Dresden teilt diese Erfahrung und ist noch einen Schritt weiter gegangen. Sie kommentiert: "Ich habe mein eigenes Auto abgeschafft und nutze nur noch das Deutschlandticket und Car-Sharing. Praktisch, da man sich nicht immer wieder mit den unterschiedlichen Ticketsystemen der verschiedenen Verkehrsbetriebe befassen muss."

Das Deutschlandticket – eine soziale Errungenschaft?

MDRfragt-Mitglied Uwe (57) aus Leipzig nutzt das Deutschlandticket hingegen nicht. Dennoch würde er es beibehalten und schreibt: "Es ist eine soziale Errungenschaft, die es vielen Menschen erleichtert, den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen und die Umwelt zu schonen."

Auch Enrico (51) aus dem Landkreis Bautzen spricht sich für die Fortführung des Tickets aus, wenngleich er es selbst nicht nutzen kann. Er meint: "Wenn der ÖPNV attraktiv bleiben soll, muss das Ticket einfach und günstig sein. Schon die allgemeine Gültigkeit ist ein großer Vorteil. Ich wohne ländlich, der ÖPNV kommt hier nicht wie erforderlich."

Wenn die öffentlichen Nahverkehrsmittel fehlen, hilft auch kein Deutschlandticket.

MDRfragt-Mitglied Ira (60) aus dem Burgenlandkreis

Tobias (45) aus dem Eichsfeld sieht das hingegen anders und schreibt: "Das Deutschlandticket ist hier auf dem Land, dank des lediglich rudimentär vorhandenem ÖPNV, nicht nutzbar. Man sollte das Geld für den flächendeckenden Ausbau eines gut nutzbaren ÖPNV verwenden. Da wäre es sinnvoller und nachhaltiger angelegt!"

MDRfragt-Mitglied Uwe (63) aus dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen schließt sich dem an und kommentiert: "Die ländlichen Regionen haben keinen Nutzen davon, zahlen es aber indirekt mit, da von Bund und Ländern aus Steuermitteln finanziert." Ira (60) aus dem Burgenlandkreis fasst es so zusammen: "Wenn die öffentlichen Nahverkehrsmittel fehlen, hilft auch kein Deutschlandticket."

Weitere Kommentare für das Deutschlandticket

  • Stefanie (37) aus dem Landkreis Görlitz: "Einige Kinder von Freunden nutzen das sehr viel, im ländlichen Raum werden die Eltern dabei sehr entlastet und müssen ihre Kinder nicht ständig mit dem Auto hin- und herfahren. Kinder werden dabei selbständiger, was ich heutzutage für sehr wichtig halte."
  • Ramona (45) aus Dresden: "Der größte Vorteil liegt für mich darin, dass ich nicht auf die Tarifzonen achten muss. Durch den Einsturz der Carolabrücke komme ich mit den S-Bahnen und den Regionalbahnen schneller durch die Stadt, weil ich mich nicht im Stau rund um den Neustädter Bahnhof und an der Marienbrücke anstellen muss. Durch diesen Umstand fahre ich tatsächlich mehr mit dem ÖPNV und bin schneller. Würde es die Carolabrücke noch geben, würde ich wohl auch mehr mit dem Auto fahren und kein Deutschlandticket besitzen."
  • Jana (59) aus Leipzig: "In Leipzig ist es möglich, für wenig Geld eine weitere Person/Kinder/Hund dazu zu buchen, damit können zumindest am Wochenende gut kleinere Ausflüge unternommen werden."
  • Esther (69) aus Dresden: "Es gibt Leute, die richtig viel Geld bezahlen müssen, um auf Arbeit zu kommen. Für die ist es gut und es sollte auch so bleiben."
  • Gisela (71) aus dem Landkreis Bautzen: "Ich finde das Ticket gut, auch wenn ich es wegen fehlender Möglichkeiten nicht nutze."
  • Georg (27) aus Magdeburg: "Das D-Ticket ist ein krasser Fortschritt in Richtung einer echten Verkehrswende. Es kann gerne einige Jahre bei diesem Preis bleiben, um eine gewisse Stabilität reinzubringen. Dennoch ist es nur ein Baustein. Es muss nun auch das Angebot und die Infrastruktur angegangen werden."
  • Falk (59) aus dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld: "Es ist / wäre gut, wenn das Deutschlandticket bleibt, weil es die Nutzung mit öffentlichem Nahverkehr deutlich erleichtert. Als Berufspendler halte ich den momentanen Preis für angemessen, für den privaten Individualverkehr halte ich für eine Preiserhöhung gerechtfertigt."
  • Rüdiger (60) aus dem Landkreis Börde: "Die einzige Möglichkeit, Menschen vom Auto auf den ÖPNV zu locken. Auf dem Land macht es noch nicht wirklich Sinn. In der Stadt: keine Frage."
  • Nancy (54) aus dem Kyffhäuserkreis: "Es sollte schon allein der Umwelt zuliebe alles so bleiben. Außerdem können sich die Menschen in Deutschland immer weniger leisten und hier auch eine Verteuerung wäre fatal. Für mich kommt es nicht in Frage, außerdem benötige ich täglich ein zuverlässiges Verkehrsmittel, was die Bahn leider auf keinen Fall ist. Das merke ich immer wieder, wenn ich die 1 bis 2 mal im Jahr mit der Bahn fahre."
  • Simone (59) aus dem Landkreis Saalfeld-Rudolstadt: "Es verschafft Freiheit, einfach loszufahren. Ich selbst fahre es nicht voll ab. Es ist Luxus, den ich mir leiste."
  • Heinz (62) aus Gera: "Es ist doch klasse. Egal, in welcher Stadt unbeschwert in Bahn und Bus einzusteigen und immer den richtigen Fahrschein zu haben. Wir waren vor kurzem wieder mal in Hamburg (mit der Regionalbahn), wenn wir mit der S-Bahn mal in die falsche Richtung fahren, na und, egal, haben ja trotzdem den richtigen 'Schein'! Einfach klasse!"
  • Michael (78) aus Jena: "Ich bin mit dem 9-Euro-Ticket zum passionierten Bahnfahrer geworden, sitze aktuell im Regionalexpress von Aschaffenburg nach Jena. Nutze viel die öffentlichen Verkehrsmittel und plane, meinen Pkw abzuschaffen und werde danach notwendige Pkw-Fahrten mit Teilauto bewältigen."

Weitere Kommentare gegen das Deutschlandticket

  • Peter (54) aus dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge: "Das Deutschlandticket stellt für mich eine unberechtigte Subvention der Stadtbevölkerung durch die Landbevölkerung dar. Für uns auf dem Land ist es viel zu umständlich, überhaupt erst an Knotenpunkte heranzukommen. Da bin ich mit meinem Auto bereits am Ziel. Ich fahre aus Prinzip mit meinem Auto. Da darf ich sitzen blieben, suche mir die Mitreisenden aus und für die Sauberkeit bin ich selbst zuständig."
  • Roland (57) aus Dresden: "Für Menschen, die Sozialleistungen beziehen, finde ich das Deutschlandticket in Ordnung. Alle anderen sollten ganz normal ihre Tickets kaufen."
  • Uwe (62) aus Dresden: "Wenn das Deutschland-Ticket noch länger zu dem Preis bleibt, geraten die Verkehrsbetriebe in immer größere Geldnot. Sie brauchen eigentlich mehr Geld, um ihr Angebot zu halten oder gar zu verbessern, seit Einführung des D-Tickets haben sie aber immer weniger zur Verfügung. Und eigene Preiserhöhungen bringen dann fast gar nichts mehr. Ich spare mit dem Ticket Geld – was aber nicht zwingend erforderlich wäre."
  • Gunter (62) aus dem Vogtlandkreis: "Diese künstliche Preissubvention verschlechtert die wirtschaftliche Lage bei allen Verkehrsunternehmen. Durch das Deutschlandticket sind die Züge überfüllt und dreckig geworden. Ich meide alle Züge, in denen dieses Ticket gilt."
  • Matthias (63) aus dem Landkreis Zwickau: "Ich würde das Deutschlandticket gerne mehrmals im Jahr nutzen, aber als Abomodell lehne ich es ab. Wäre besser, wenn es eine Wahlmöglichkeit gäbe. Zum Beispiel nur ein monatlicher Kauf."
  • Henry (61) aus dem Saalekreis: "Mir und vielen anderen, die auf dem Land leben, nützt dieses Ticket nicht. Nur Großstädten nützt es. Alle anderen haben nichts davon. Diese müssten auch etwas erhalten, um ihre Wege zu erledigen."
  • Ute (61) aus dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld: "Ich bekomme ja auch keine Ermäßigung beim Tanken! Nahverkehr zu haben, ist Vorteil genug!"
  • Christopher (32) aus dem Landkreis Nordhausen: "Ich halte das Deutschlandticket aufgrund von steigender Unzuverlässigkeit (starken Verspätungen und Ausfällen bei der Bahn) aktuell für nicht mehr tragbar. Das Deutschlandticket hilft nur Spaßfahrern und der Sinn hinter der Idee bei Einführung des Deutschlandtickets wurde schon lange verfehlt. Das Deutschlandticket kann nach einer kompletten Generalsanierung in ein paar Jahren mit neuen Konditionen inklusive Verknüpfung des Fernverkehrs (IC, EC und ICE) neu eingeführt werden, aber aktuell ist es sehr unattraktiv."
  • Sabine (58) aus dem Landkreis Saalfeld-Rudolstadt: "Wenn, dann muss der Bund für die Kosten, welche den Unternehmen entgehen, aufkommen. Ich kann das Ticket eh nicht nutzen, da die paar Angebote an Nahverkehr mit meiner Arbeit nicht vereinbar ist.  In den Urlaub fahre ich dann auch nicht, nur weil es ein Billigticket gibt. Allerdings befürworte ich, dass es ein einheitlicheres System in den Verkehrsverbänden geben muss."

Knapp die Hälfte hält 58 pro Monat für angemessen

Aktuell kann jeder das Deutschlandticket im Abo für 58 Euro pro Monat erwerben. Rund jeder zweite Befragte hält diesen Preis für angemessen. Mehr als ein Viertel empfindet ihn jedoch als zu hoch.

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Mit Blick auf die Frage, wie sich das Deutschlandticket preislich entwickeln soll, scheinen die Befragten eher geteilter Meinung zu sein.

MDRfragt-Mitglied Tobias (45) aus dem Eichsfeld denkt zum Beispiel: "Der Preis ist nicht kostendeckend und sollte entsprechend angehoben werden." Katharina (34) aus Chemnitz entgegnet jedoch: "Steigt das Deutschlandticket weiter im Preis, ist es nicht mehr für alle zugänglich."

Zu günstig oder zu teuer? Es kommt darauf an ...

Viele Befragte machen ihre Meinung auch davon abhängig, wer das Ticket am Ende nutzt. So schreibt Inga (44) aus Magdeburg: "Für Erwerbstätige finde ich persönlich den Preis okay. Kritisch ist aus meiner Sicht, dass es für Schülerinnen, Studierende oder auf Transferleistungen angewiesene Personen kein vergünstigtes Ticket gibt." Darüber hinaus kommentiert Michael (64) aus Halle: "Das Ticket ist zu ungerecht. Wer nur in einer Kleinstadt damit ein paar Stationen fährt, für den ist es zu teuer. Wer quer durch Berlin fährt, für den ist es günstig! Wer als Geschäftsmann durch ganz Deutschland fährt, für den ist es viel zu billig! Es müsste das Deutschlandticket in 2 bis 3 Stufen geben, je nach Dauer beziehungsweise Entfernung der Nutzung!"

Das Angebot entscheidet

Erik (36) aus Dresden bringt noch einen weiteren Aspekt in die Debatte ein: das Angebot. Er befürwortet das Deutschlandticket und merkt jedoch an: "Mir ist es aber in der Hinsicht zu teuer, weil ich es zu wenig nutzen kann. Außerdem ist es unattraktiv, da es dies nur im Abo gibt. Ich habe es ausprobiert, musste aber schnell feststellen, dass es sich für mich nicht gelohnt hat. Bahnfahren finde ich nach wie vor anstrengend, es ist einfach unzuverlässig."

Dem schließt sich Georg (27) aus Magdeburg an und ergänzt: "Das D-Ticket ist ein krasser Fortschritt in Richtung einer echten Verkehrswende. Es kann gerne einige Jahre bei diesem Preis bleiben, um eine gewisse Stabilität reinzubringen. Dennoch ist es nur ein Baustein. Es müssen nun auch das Angebot und die Infrastruktur angegangen werden."

Ausbau neuer und Verlässlichkeit bestehender Verbindungen gefordert

Wie in vielen Kommentaren der Befragten zu lesen ist, lohnt sich das Deutschlandticket für die meisten erst, wenn sie dieses auch ausreichend nutzen können. Immer wieder werden daher Investitionen in die dafür benötigte Infrastruktur gefordert, das zeigt auch das MDRfragt-Stimmungsbild.

So sind insgesamt gut sieben von zehn Befragten der Ansicht, dass der Staat dringend in den Ausbau von Bus- und Bahnverbindungen investieren sollte. Für genauso wichtig werden Investitionen in bestehende Verbindungen, beispielsweise durch Streckensanierungen, befunden.

Darüber hinaus sollte aus Sicht vieler auch dringend in eine engere Taktung sowie in günstige Ticketpreise investiert werden, um den öffentlichen Nahverkehr attraktiver zu gestalten. Dazu wären aus Sicht von mehr als einem Drittel der Befragten zudem auch Investitionen in das begleitende Sicherheitspersonal erforderlich.

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Auch in den Kommentaren schreiben viele Befragte, wo aus ihrer Sicht dringend investiert werden sollte, um die Attraktivität des ÖPNV zu erhöhen.

MDRfragt-Mitglied Lisa (49) aus Magdeburg ist selbst Lokführerin und schildert ihre Erfahrungen so: "Ich fahre schon rein beruflich täglich. Wir haben derart viele Langsamfahrstellen, das zeigt den Zustand des Schienennetzes. Wir haben derzeit keine Fahrgäste. Wir haben nur Opfer. Trotzdem geben wir unser Bestes, um überhaupt noch Züge fahren zu lassen."

Wir haben derzeit keine Fahrgäste. Wir haben nur Opfer.

MDRfragt-Mitglied Lisa (49) aus Magdeburg

Den Ausfall vieler Züge kritisiert auch Helena (36) aus Dresden und meint: "Sauberkeit und ständig neue Züge sind nicht so wichtig wie funktionierende Züge."

Heike (45) aus dem Landkreis Nordsachsen fordert zudem "mehr Busse im ländlichen Bereich" und kommentiert: "Die Kinder auf dem Land sitzen fest, weil der Bus nur drei mal am Tag fährt und in den Ferien noch weniger. Das ist echt traurig. Wir hätten auch nichts dagegen, wenn wir einen Rufbus hätten, aber auch der fährt hier nicht."

Auch Dorit (28) aus Jena kritisiert die mangelnde Anbindung und schreibt: "Die beste Verbindung bringt nichts, wenn man zur Haltestelle 30 Minuten laufen muss. Aber auch gute Verbindungen sind wichtig. Wenn man 1,5 Stunden durch die Dörfer tuckert, wenn man auch 30 Minuten lang mit dem Auto fahren könnte, ist das zu lange. Und wenn es eine gute Verbindung gibt, dann muss sie zuverlässig sein. Nicht jeder hat sofort eine Alternative parat, oder kann sich ein Taxi leisten, wenn der Bus ausfällt."

MDRfragt-Mitglied Thomas (48) aus dem Wartburgkreis schließt sich dem an und denkt: "Der Nahverkehr sollte in einer sinnvollen Taktung bis ins kleinste Dorf funktionieren. Sonst 'fühlt' sich der Osten, der weitgehend ländlich wohnt, zu Recht mindestens bei diesem Thema im wahrsten Sinne abgehängt."

Weitere Kommentare zum Investitionsbedarf beim ÖPNV

  • Antje (45) aus Dresden: "Meine Tochter pendelt täglich zur Ausbildungsstätte, dabei muss sie innerhalb von Dresden drei Mal umsteigen und ist eine knappe Stunde unterwegs (mit dem Auto braucht sie 20 Minuten). Morgens zu Schulbeginn sind alle öffentlichen Verkehrsmittel überfüllt!"
  • Fanny (48) aus Leipzig: "Aktuell sind die Preise eine Unverschämtheit für das miese Angebot."
  • Roman (49) aus dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge: "Alles davon ist mehr oder weniger wichtig. Zuvorderst jedoch der Ausbau von Bus- und Bahnverbindungen, ohne die der Rest überflüssig ist."
  • Thomas (34) aus Halle: "Bezahlbare, günstige Ticketpreise sowie die Verlässlichkeit und große Kapazitäten der bestehenden Verbindungen sind mir besonders wichtig und sollten oberste Priorität haben. Danach muss sofort der Ausbau von Bus- und Bahnverbindungen folgen. Ich bin für die Reaktivierung alter Bahnverbindungen und vielleicht teilweise den Bau neuer Strecken."
  • Jan (37) aus Halle: "Fährt, wann ich es brauche. Ist gut zu Fuß zu erreichen und ist finanziell für mich machbar. Das sind meine Grundvoraussetzungen, um ihn zu nutzen."
  • Sven (44) aus dem Saalekreis: "Eigentlich will ich alles davon. Mir selber würde eine Angebotsausweitung am meisten helfen."
  • Denis (47) aus Magdeburg: "Der Umstieg auf den ÖPNV gelingt nur mit verlässlichen Zeiten und erschwinglichen Preisen."
  • Ramona (35) aus Erfurt: "Ein attraktives Angebot besteht, wenn ich regelmäßig auch in den späten oder frühen Tagesstunden mein Ziel noch erreichen kann und nicht Angst haben muss, unterwegs zu stranden, beispielsweise durch flexible On-Demand-Angebote ohne festen Fahrplan, vor allem im ländlichen Raum. Zudem sollte die Mitnahme von Fahrrädern und Gepäck vereinheitlicht werden, um eine verlässliche Mitnahme zu gewährleisten und somit die Kombination von Rad und Bahn attraktiver wird. Verlässlichkeit ist auch ein wichtiger Faktor."
  • Thomas (48) aus Saalfeld-Rudolstadt: "Viel günstiger und viel häufiger. Sonst ist es absolut keine Konkurrenz zum Auto. Aber wie immer fährt man die gegenteilige Strategie. Man macht einfach Auto immer unattraktiver und unbezahlbarer, um damit automatisch den ÖPNV attraktiver zu machen. Sowas ist einfach nur schäbig."
  • Gerd (48) aus dem Ilm-Kreis: "Ich würde sehr gerne mehr fahren. Für mich stehen Taktung und günstige Preise ganz klar als wichtiges Element."

Lieber mehr Leistung statt günstige Preise

Da die Steuergelder für Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr begrenzt sind, lässt sich in der Praxis oftmals nur an einer Stellschraube drehen, um den ÖPNV attraktiver zu gestalten. Wird das Angebot erhöht, steigt der Preis – werden die Tickets vergünstigt, lässt sich kein breites Angebot finanzieren. Daher stellt sich grundsätzlich die Frage, welcher Bereich bei Investitionen priorisiert werden sollte: die Leistung oder der Preis?

Die Antwort der Befragten fällt hierzu eindeutig aus. Mehr als drei Viertel sind der Meinung, dass die Priorität auf einer Verbesserung der Infrastruktur statt einer Vergünstigung der Ticketpreise liegen sollte.

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Straße oder Schiene: Wo sollte mehr investiert werden?

Die Deutsche Bahn hat bereits mit der Modernisierung des Netzes begonnen, um dort einen Investitionsstau zu beheben. Doch auch viele Straßen und Brücken müssten saniert werden. Im vergangenen Jahr hat der Bund 26,4 Milliarden Euro für Verkehrsinfrastruktur investiert. Dank des Sondertopfes für Infrastruktur könnten es in den kommenden Jahren noch einmal mehr sein.

Grundsätzlich sind zwei Drittel der Befragten der Meinung, dass der Bund gleichermaßen in Straßen- und Schienennetze investieren sollte. Ein Fünftel zieht die Schiene hingegen vor.

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Vergleicht man das Antwortverhalten der MDRfragt-Mitglieder dabei nach Altersgruppen, wird deutlich: Je jünger die Befragten sind, umso eher priorisieren sie Investitionen in die Schiene.

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