Klimaanpassung liegt im Trend, aber offenbar nicht genug im Trend: Viele Bundesländer sind nach Einschätzung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) im Fall eines Jahrhunderthochwassers nicht ausreichend vorbereitet. Dabei seien die Risiken für schwere Schäden in einigen Regionen hoch, wie der Verein mitteilte. Die Länder würden bislang zu wenig für den Schutz der potenziell hunderttausenden Betroffenen tun, heißt es.

Unterscheidung nach Flächenrisiko und betroffenen Adressen

Die DUH unterscheidet bei Ihrer Untersuchung zwischen Flächenrisiko und dem für einzelne Adressen. Das Flächenrisiko bezieht sich auf Flächen, in denen bei einem sogenannten Jahrhunderthochwasser signifikante Schäden zu erwarten sind. Beurteilt würden dabei das Risiko für die menschliche Gesundheit, Umwelt, Kulturerbe und wirtschaftliche Tätigkeiten. Besonders hoch ist das Risiko in Nordrhein-Westfalen (6,81 Prozent), Brandenburg (6,21) und Sachsen-Anhalt (5,9).

Bei den Wohnadressen, die von einem Jahrhunderthochwasser betroffen wären, befindet sich Mitteldeutschland im oberen Mittel – mit Sachsen auf Platz vier hinter Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz.

Aus der bei einem Jahrhunderthochwasser potenziell von Schäden betroffenen Fläche und der Zahl der betroffenen Wohnadressen errechnete die DUH einen Hochwasser-Risikograd für die Länder. Der Risikograd sei dann besonders hoch, wenn ein Bundesland insgesamt eine große Hochwasser-Risikofläche gemäß EU-Definition hat und gleichzeitig viele Wohnadressen in den möglichen Überflutungsgebieten liegen.

Hochwasserschutz zur Renaturierung

Ein Jahrhunderthochwasser tritt statistisch gesehen zwar nur einmal alle hundert Jahre auf, aber Zuge der Klimakrise seien Wasserstände dieser Höhe zukünftig häufiger zu erwarten, so die Umwelthilfe. Nachholbedarf im Bereich Hochwasservorsorge und Vorsorgemonitoring sieht die DUH vor allem beim naturbasierten Hochwasserschutz der Länder, etwa der Renaturierung von Auen und Flüssen. Durch solche Maßnahmen könnte sich Wasser besser ausbreiten und langsam wieder abfließen. Die Berechnungen basieren laut DUH auf Daten des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherer und der Bundesanstalt für Gewässerkunde.

mit dpa

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