Dobrindt will mehr Geld für Katastrophenschutz ausgeben
- Dobrindt will beim Katastrophenschutz deutlich mehr investieren.
- Sachsen hat seine Waldbrandabwehr massiv ausgebaut.
- Thüringen investiert 2025 rund 60 Millionen in den Katastrophenschutz.
- Sachsen-Anhalt pocht auf einen Hubschrauber für den Zivilschutz.
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt sieht Nachholbedarf beim Katastrophenschutz. Im ARD-Mittagsmagazin sagte der CSU-Politiker am Freitag, Bund und Länder müssten sich gemeinsam einen Überblick über die Organisationsstrukturen verschaffen. Über Jahrzehnte sei man dem Glauben gefolgt, dass man sich für große Katastrophen nicht rüsten müsse.
Investitionen in Katastrophenschutz-Organisationen
Dobrindt erklärte, beim Zivil- und Bevölkerungsschutz massiv aufrüsten zu wollen. So solle das Technische Hilfswerk (THW), die zivile und ehrenamtlich Katastrophenschutzorganisation des Bundes, zum nächsten Jahr 50 Prozent mehr Geld bekommen. Beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz würden die Mittel verdreifacht. Mit dem Geld sollen unter anderem Immobilien modernisiert und Fahrzeuge beschafft werden.
Außerdem müssten sich Bund und Länder einen gemeinsamen Überblick über bestehende Strukturen verschaffen. Dobrindt sagte, wie in Finnland solle es in Zukunft eine Parallelnutzung etwa von Tiefgaragen als zivile Schutzräume geben. Beim Ausbau der Schutzstrukturen nehme man Israel als Vorbild: "Wir haben uns angeschaut, wie das dort organisiert wird. Deshalb ist die Zusammenarbeit mit den Israelis besonders wertvoll und wir bauen sie aus", sagte Dobrindt.
Sachsen: Stärkung der Abwehr von Waldbränden
Auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gibt es noch Nachholbedarf in Sachen Katastrophenschutz. Sachsen hatte zwar zuletzt betont, seine Waldbrandabwehr nach den Bränden 2022 massiv ausgebaut zu haben. Dennoch hat der jüngste Waldbrand in der Gohrischheide gezeigt: Restmunition aus alten Truppenübungsplätzen bleibt eine besondere Gefahrenlage.
Thüringen: Investitionen in die Feuerwehr
Thüringen investiert nach eigenen Angaben 2025 rund 62,7 Millionen Euro in Feuerwehr, Katastrophenschutz und Rettungswesen – trotz angespannter Haushaltslage. Der Feuerwehrverband zeigte sich damit schon im Frühjahr zufrieden, wies jedoch auf bestehende Herausforderungen hin: Viele Fahrzeuge und Gerätehäuser seien veraltet, die Preise für Ausrüstung stiegen weiter.
Die Zusammenarbeit mit Nachbarländern wie Sachsen-Anhalt funktioniert in Teilen bereits gut – etwa über einheitlichen Digitalfunk oder gegenseitige Ausleihe von Technik. Dennoch wird eine bessere digitale Vernetzung zwischen Behörden gefordert, um im Ernstfall schneller reagieren zu können.
Sachsen-Anhalt: Hubschrauber für den Zivilschutz
Auch Sachsen-Anhalt hatte zu Beginn des Jahres angekündigt, mehr Geld in den Katastrophenschutz investieren zu wollen. Gemeinsam mit Thüringen verlangt Sachsen-Anhalt zudem einen dauerhaft stationierten Zivilschutz-Hubschrauber für Mitteldeutschland.
Es gibt zudem immer mehr länderübergreifenden Kooperationen – etwa bei der Waldbrandbekämpfung, wo das THW, Feuerwehren und Polizei eng zusammenarbeiten. Gemeinsam fordern die Länder mehr Unterstützung vom Bund – insbesondere bei Infrastruktur, Schutzraumplanung und digitaler Vernetzung.
AFP/dpa/MDR (jst)
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke