Die Zahl der Drogentoten ist 2024 in Sachsen und Thüringen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. In Sachsen starben im vergangenen Jahr 28 Menschen an einer Überdosis oder anderen Folgen des Drogenkonsums, wie die sächsische Landesregierung MDR AKTUELL mitteilte. Ein Jahr zuvor waren es noch 20 Menschen. In Thüringen stieg die Zahl der Drogentoten laut dortiger Landesregierung im gleichen Zeitraum von 42 auf 50. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Erfassung im Jahr 2006.

Dagegen verzeichnete Sachsen-Anhalt einen Rückgang: Waren es 2023 noch 54 Drogentote, verzeichneten die Behörden im vergangenen Jahr 48 Tote.

Bundesweit mehr als 2.000 Drogentote

Bundesweit starben im vergangenen Jahr nach Behördenangaben mehr als 2.000 Menschen nach dem Konsum illegaler Substanzen. Der Bundesdrogenbeauftragte Hendrik Streeck rief dazu auf, sich mit der hohen Zahl nicht abzufinden. Die Zahlen seien "auf einem erschreckend hohen Niveau", sagte Streeck bei einer Veranstaltung zum "Internationalen Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende" in Berlin. Hinter den nackten Zahlen stünden traurige Schicksale.

Beunruhigend findet Streeck aber nicht nur die Daten. "Noch nie wurden bei Verstorbenen so viele unterschiedliche psychoaktive Substanzen gefunden", sagte er. Noch nie sei der Mischkonsum so hoch gewesen. Manchmal seien es vier, fünf, sechs unterschiedliche Substanzen, die gleichzeitig eingenommen würden. Die Drogen würden immer stärker, immer unvorhersehbarer und seien immer leichter zu bekommen. Durch Globalisierung, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz kämen immer problematischere Stoffe auf den Markt.

Ausstellung in Halle eröffnet

In Mitteldeutschland gab es am Montag anlässlich des Internationalen Tags für verstorbene Drogengebrauchende Veranstaltungen. In Halle wurde eine Ausstellung "Du hast Feierabend, ich hab' Suchtdruck" eröffnet: Auf 20 Plakaten werden anonyme Geschichten von Menschen unterschiedlichster Hintergründe erzählt. Bei einer Podiumsdiskussion kam neben Experten auch ein Betroffener zu Wort.

Auch in Jena und Erfurt gab es Gedenkaktionen.

MDR/dpa (mze)

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