Besser vorbereitet auf Extremwetter-Ereignisse
Ob Hitze, Trockenheit oder Starkregen: Die Natur sei der "wichtigste Verbündete" - sagt Umweltminister Schneider. Er startet nun eine neue Klima-Initiative. Bäume und Moore spielen dabei eine wichtige Rolle.
Das Bundesumweltministerium will Städte und Kommunen besser auf Extremwetter-Ereignisse vorbereiten. Ziel sei, mehr Wasser in der Landschaft zu halten und für natürliche Abkühlung zu sorgen. "Die Natur ist unsere wichtigste Verbündete, sowohl gegen Hitze und Trockenheit als auch gegen Starkregen und Überschwemmungen", sagte Umweltminister Carsten Schneider zu seiner neuen Initiative. "Wenn wir es richtig anstellen, hilft sie uns, Wasser zu speichern und Landschaften abzukühlen." Schneider will heute mehrere Projekte zur Klimaanpassung in Berlin und Brandenburg besuchen.
Dabei setzt er auf Straßenbäume, klimaangepasste Wälder, wiedervernässte Moore und entsiegelte Flächen. Solche Maßnahmen sollen künftig leichter und schneller umgesetzt werden können. Dazu werden bereits bestehende Programme zum Teil deutlich ausgeweitet: Zum Beispiel wird das Förderprogramm "Natürlicher Klimaschutz in Kommunen" aufgestockt - von knapp 180 auf über 380 Millionen Euro -, um unter anderem in Städten mehr Bäume zu pflanzen.
"Jeder Euro, der heute in Maßnahmen zum natürlichen Klimaschutz und zur Klimaanpassung investiert wird, spart ein Vielfaches an Klimafolgekosten", heißt es in einer "Initiative für Wasserspeicher und Abkühlung", die das Ministerium veröffentlichte.
Laubmischwälder als ein Ziel
Das Programm "Natürlicher Klimaschutz in Kommunen", das die Schaffung und den Erhalt von Grünflächen fördert, ist laut Ministerium stark nachgefragt. Um einen Förderstopp wegen knapper Mittel im laufenden Jahr zu vermeiden, soll für die kommenden Jahre vorgesehenes Geld früher ausgegeben werden. Neu hinzu kämen Maßnahmen zur Entsiegelung. In Städten könnten entsiegelte Flächen und Straßenbäume im Sommer bei der Temperatur einen spürbaren Unterschied ausmachen, so Schneider laut einer Mitteilung.
Mehr Geld gibt es auch für den Umbau der Wälder. So will Schneider das Programm "Klimaangepasstes Waldmanagement" für zehn Jahre um zehn Millionen auf jährlich 145 Millionen Euro aufstocken, wie sein Ministerium mitteilte. Ziel sind artenreiche Laubmischwälder, die besser mit steigenden Temperaturen zurechtkommen als die vielerorts in Deutschland vorherrschenden Fichtenwälder. Laut dem Waldzustandsbericht aus dem vergangenen Jahr ist nur noch jeder fünfte Baum gesund.
"Auf dem Land wirken Wälder und Moore wie natürliche Klimaanlagen und speichern zugleich Wasser." Die finanzielle Förderung zur Wiedervernässung von Mooren will Schneider um eine Förderung der nassen Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen ergänzen. Dabei werden zum Beispiel Pflanzen wie Schilf angebaut. Moore helfen dem Klima unter anderem, indem sie Kohlendioxid speichern.
Neue Berechnungsgrundlage ab 2026
Der Bundeshaushalt für das laufende Jahr wurde vom Kabinett verabschiedet, muss aber noch durch den Bundestag. Ende Juli will das Kabinett den Haushaltsentwurf 2026 beschließen. Wie viel Geld dabei insgesamt für Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel eingeplant wird, ist laut Ministerium schwer zu ermitteln. Erst ab 2026 wolle die Bundesregierung systematisch erfassen, wie viel Geld in allen Ministerien in diesen Bereich fließt.
Mit Informationen von Dietrich Karl Mäurer, ARD-Hauptstadtstudio Berlin
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke