Die Firma Heine Resistors wird ihre Produktion am Standort Dresden nicht stilllegen. Wie die Industriegewerkschaft (IG) Metall am Dienstag mitteilte, konnte eine Verlagerung nach Polen größtenteils verhindert werden. Das Tochterunternehmen des Knorr-Bremse-Konzerns gehört nach eigenen Angaben zu den führenden Herstellern von elektrischen Leistungswiderständen. Diese Elemente werden beispielsweise in der Antriebs- und Bremstechnik von Fahrzeugen und Maschinen verwendet, aber auch bei der Umwandlung und Verteilung von Energie. Im Februar war angekündigt worden, den Standort Dresden zu verkleinern. Die Produktion sollte komplett nach Polen gehen, Entwicklung und Vertrieb in Sachsen bleiben. 42 der 65 Arbeitsplätze waren in Gefahr.

Erfolgreicher Widerstand: Die von der IG Metall initiierte Zukunftswerkstatt hat der Produktion von Heine Resistors in Dresden eine Zukunft beschert.Bildrechte: picture alliance/dpa | Friso Gentsch

Tauschgeschäft sichert Erhalt der Produktion

Dagegen gingen die Beschäftigten auf die Straße. Zudem riefen sie zusammen mit Betriebsrat und Gewerkschaft eine Zukunftswerkstatt ins Leben, um nach einer Alternative zu suchen. Diese wurde laut IG Metall jetzt gemeinsam mit der Geschäftsführung gefunden. Die Chefetage hat demnach einem Tauschgeschäft zugestimmt. Es sieht vor, dass sogenannte Industriewiderstände weiter in Dresden zusammengebaut werden und zudem ein Teil der Vorfertigung aus Polen zurückgeholt wird. Im Gegenzug wird eine andere Art von Widerständen künftig nur noch in Polen gefertigt.

Die Geschichte von Heine Resistors reicht bis ins Jahr 1904 zurück. Seit 2010 gehört die Firma zum Bremsenhersteller Knorr-Bremse AG.Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

IGM: Gute Zukunftsaussichten

Die Gewerkschaft sieht darin einen Erfolg und verweist auf einen wachsenden Markt für Industriewiderstände. Zudem habe die Arbeitgeberseite langfristig einen Ausbau der Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Aussicht gestellt. Das würde mehr statt weniger Jobs in Dresden bedeuten. Aktuell wird laut IG Metall jedoch erst einmal mit der Geschäftsleitung über die derzeitigen Arbeitsplätze verhandelt. Sie seien bis Jahresende sicher, danach könnten wenige Stellen sozialverträglich abgebaut werden. Doch die Gewerkschaft zeigt sich optimistisch, dass bald wieder neue dazukommen. Durch die Zusammenarbeit von Belegschaft und Chefetage sei viel erreicht worden, so die IG Metall.

Ohne den Druck der gut organisierten Belegschaft hätten wir die Verlagerung nicht verhindern können. Und gemeinsam mit einer gesprächsbereiten Geschäftsführung haben wir viel erreicht.

Christian GöbelPolitischer Sekretär der Bezirksleitung Berlin-Brandenburg-Sachsen der IG Metall

MDR (stt)

Weiterführende Links

  • 25. Februar 2025Dresden: Bremsenhersteller verlagert Produktion nach Polenmit Video

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke