UEFA schickt Mahnbrief an alle Nationalverbände
Spanien plant es, Italien hat auch entsprechende Vorhaben: Erste Fußball-Nationalverbände wollen Liga- oder Pokalspiele im Ausland stattfinden lassen. Der UEFA gefällt die Entwicklung gar nicht - und erinnert ihre Mitglieder an die Regeln.
Die Europäische Fußball-Union (UEFA) sieht die Verlegung von nationalen Klub-Pflichtspielen ins Ausland zunehmend kritisch. In einem Brief an alle 55 Nationalverbände soll UEFA-Präsident Aleksander Ceferin angemahnt haben, sich vorher mit dem europäischen Dachverband abzusprechen, wie die "Sport Bild" berichtet. Laut den Statuten sind Spiel-Verlegungen ins Ausland nur mit vorheriger Genehmigung der UEFA erlaubt.
Die spanische Liga will das Punktspiel zwischen dem FC Villarreal und dem FC Barcelona am 20. Dezember in Miami austragen. In Italien soll wegen der Olympischen Winterspiele am 6. Februar 2026 das Serie-A-Spiel zwischen Ex-Europacupsieger AC Mailand und Como 1907 sogar im australischen Perth stattfinden.
In Deutschland ist die Verlegung von Bundesliga-Spielen zwar derzeit kein Thema, Leverkusens Geschäftsführer Fernando Carro hatte jüngst aber schon eine Austragung des Supercup-Spiels im Ausland ähnlich wie in Spanien oder Italien angeregt.
Eine grundsätzliche Entscheidung zu der Frage hat die UEFA noch nicht getroffen. Bei der Sitzung im albanischen Tirana erörterte das Exekutivkomitee zu Beginn des Monats entsprechende Anträge des spanischen (RFEF) und italienischen Verbands (FIGC). Ein Beschluss wurde jedoch vertagt.
Laut UEFA-Mitteilung sei dies ein "wichtiges und zunehmend relevantes Thema", jedoch wolle man "vor einer endgültigen Entscheidung die Standpunkte aller Beteiligten" einholen. Demnach wolle die UEFA "eine Konsultationsrunde mit allen Interessengruppen des europäischen Fußballs - einschließlich der Fans - durchführen".
Die nächste Sitzung des UEFA-Exekutivkomitees ist für den 3. Dezember in Nyon/Schweiz geplant. UEFA-Präsident Ceferin sah die Pläne der Ligen zuletzt kritisch. "Wir werden diese Diskussion auch mit der FIFA und allen Verbänden führen, denn ich halte das für keine gute Sache", sagte der Slowene dem Nachrichtenmagazin "Politico".
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