Entspannung bei Waldbränden in Spanien
Noch kämpft Spanien weiter gegen schwere Waldbrände - doch kühleres Wetter und Hilfe aus anderen EU-Staaten geben Hoffnung auf Entspannung. In anderen europäischen Waldbrand-Gebieten ist diese noch nicht in Sicht.
Bei der Bekämpfung der schlimmsten Wald- und Buschbrände seit Jahrzehnten in Spanien sorgt kühleres Wetter für leichte Entspannung. "Die Lage ist jetzt günstiger", sagte die Generaldirektorin des spanischen Zivilschutzes, Virginia Barcones, im TV-Sender RTVE. Die Nacht sei positiv verlaufen.
Noch seien im Nordwesten und Westen 21 größere Brände aktiv. Man habe aber zuletzt eine Ausweitung der meisten Feuer weitgehend verhindern können. In Jarilla in der westlichen Region Extremadura wütet weiterhin eines der größten Feuer: Mindestens 16.000 Hektar wurden von den Flammen zerstört.
Wie in anderen Brand-Hotspots des Landes ist man inzwischen auch in Jarilla optimistisch, wie González Orozco betonte. Man erwarte, dass sich die Lage im Laufe des Tages weiter verbessere, weil die Wetterbedingungen günstiger seien. "Es gibt nun vorteilhafte Winde."

Unterstützung auch aus Deutschland
In Jarilla wird Spanien seit Dienstag auch von Feuerwehrleuten aus Deutschland und anderen Ländern der Europäischen Union unterstützt. Koordinator Orozco bedankte sich für die Unterstützung: "Wir schätzen die Hilfe der deutschen Jungs." Die Sprache sei zwar ein Problem, man habe aber einen Verbindungsoffizier, der alles auf Englisch besprechen könne.
Nach ihrem ersten Einsatz am Dienstag helfen die Deutschen am Donnerstag nicht direkt an der Feuerfront, sondern bei der sogenannten Absicherung. Sie müssen darauf achten, dass in bereits abgebrannten Flächen keine Glutnester zurückbleiben und keine neuen Brände entstehen. Es sei eine Herausforderung, die Einsatzstelle zu erreichen, da diese in sehr gebirgigem Gelände mit wenigen Wegen liege, sagte der Teamleiter des EU-Waldbrandmoduls Deutschland, Simon Friz.

Deutsche und spanische Feuerwehrmänner stehen zur Einsatzbesprechung in der Provinz Caceres zusammen.
Waldbrandgefahr niedriger als zuletzt
Nach dem Ende einer ungewöhnlich langen, 16-tägigen Hitzewelle sinken die Temperaturen seit Dienstag fast im gesamten Land. Vielerorts nimmt außerdem die Luftfeuchtigkeit zu, zum Teil regnet es, was die Löscharbeiten erleichtert. "Die Waldbrandgefahr ist in weiten Teilen Spaniens insgesamt niedriger als in den vergangenen Tagen", teilte der Wetterdienst Aemet mit.
Von der vor rund zwei Wochen ausgebrochenen Serie der Mega-Brände sind die Autonomen Gemeinschaften Kastilien und León sowie Galicien im Nordwesten, Asturien im Norden und Extremadura im Westen besonders schwer betroffen. Es sind vor allem dünn besiedelte Gebiete.
Vier Menschen kamen bei Bränden ums Leben
Nach jüngster Schätzung des Europäischen Waldbrandinformationssystems EFFIS wurden in Spanien seit Jahresbeginn mehr als 4.000 Quadratkilometer Natur zerstört - eine Fläche, die gut eineinhalbmal so groß wie das Saarland ist. Allein seit dem 5. August vernichteten die Flammen rund 3.500 Quadratkilometer.
Mehr als 33.000 Menschen mussten aufgrund der Feuer ihre Häuser verlassen. Es gab vier Todesopfer. Der Schaden für Land- und Viehwirtschaft wird auf mindestens 600 Millionen Euro geschätzt. Auch Teile von Naturschutzgebieten wurden in Mitleidenschaft gezogen. Acht Landstraßen waren zuletzt noch gesperrt. Mehrere Zugverbindungen, die tagelang eingestellt waren, konnte jedoch wieder aufgenommen werden, darunter auch die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Madrid und Galicien.
Die Behörden gaben zudem Teile des Jakobswegs frei, einer beliebten Pilgerroute in Nordspanien. So ist der Abschnitt des beliebten Camino Francés zwischen Astorga und Ponferrada nun wieder begehbar. Am Wochenende hatte der Zivilschutz dort wegen der Brände mehrere Strecken gesperrt. Andere Abschnitte, darunter die Strecke zwischen Bembibre und Villafranca del Bierzo, bleiben weiterhin geschlossen.
Brände in Griechenland und Portugal
Andere südeuropäische Länder sind noch von Waldbränden betroffen. In Griechenland haben schwere Brände auch Kirchen und Klöster in Mitleidenschaft gezogen. So geriet das Kloster des heiligen Nikolaus in Patras am 13. August in Brand, während sich allgemein die Brände in der Region Sychaina in Achaia weiter ausbreiten.
Auch in Portugal brennt es seit vielen Tagen vor allem im Zentrum des Landes lichterloh. Dort gab es bereits drei Todesopfer. Doch auch dort entspannte sich die Lage zuletzt etwas.
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