"Alter Freund" und "lieber Freund"
Energie, KI und Landwirtschaft - die Präsidenten Chinas und Russlands, Xi und Putin, haben bei einem Treffen in Peking zahlreiche Abkommen unterzeichnet. Beide präsentierten sich dort als innige Freunde - auch als Signal an den Westen.
Der chinesische Staatschef Xi Jinping hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin in Peking empfangen. Bei dem Treffen unterzeichneten die beiden Staatschefs mehr als 20 Kooperationsabkommen, unter anderem in den Bereichen Energie, Luftfahrt, Künstliche Intelligenz sowie Landwirtschaft.
Zudem nutzten Xi und Putin das Treffen, um ihr gutes Verhältnis zueinander zu betonen. Die Beziehungen hätten die Prüfung des internationalen Wandels überstanden und könnten noch ausgebaut werden, sagte Xi laut der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua. Während Xi Putin als "alten Freund" bezeichnete, nannte dieser Xi einen "lieben Freund".
Putin lobt Verbundenheit mit China
Putin sagte laut Kreml, die russisch-chinesischen Beziehungen seien auf "beispiellos hohem Niveau". Putin betonte auch die historische Verbundenheit der beiden Länder: "Wir standen damals immer zusammen und tun dies heute noch."
Die Sowjetunion blieb während eines Großteils des Zweiten Weltkriegs in Asien neutral. In den 1930er-Jahren unterstützte sie China jedoch im Kampf gegen die einfallenden japanischen Soldaten. Erst in den letzten Kriegstagen 1945 erklärte die Sowjetunion Japan den Krieg und entsandte Truppen in das von Japan besetzte nordöstliche China.
Beziehungen seit Ukraine-Krieg verbessert
Die Beziehungen zwischen China und Russland haben sich in den vergangenen Jahren deutlich vertieft, insbesondere seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine Anfang 2022. Was Xi und Putin zum Krieg gegen die Ukraine sagten, blieb unklar. Angaben aus Peking zufolge unterhielten sich beide über "regionale Fragen von gemeinsamem Interesse".
China gilt als Russlands wichtigster Rückhalt im Ukraine-Krieg, weil Peking das Vorgehen Moskaus bislang nicht verurteilte und in eigenen Vorschlägen zu einer Lösung des Konflikts russische Forderungen vertreten hatte.
Zudem werfen westliche Länder China vor, Russland mit Gütern, die auch für militärische Zwecke einsetzbar sind, zu beliefern und damit die russische Rüstungsindustrie zu unterstützen.
Treffen mit dem mongolischen Präsidenten
Vor ihrem Treffen mit dem indischen Premierminister Narendra Modi trafen sich Putin und Xi auch mit dem mongolischen Präsidenten Uchnaagiin Chürelsüch. Putin sagte, dass die drei Länder gute Nachbarn seien und ein gemeinsames Interesse an der Vertiefung ihrer Beziehungen hätten. "Unsere drei Länder haben viel gemeinsam", sagte er.
Der russische Präsident hatte bereits im Jahr 2024 einen offiziellen Besuch in der Mongolei absolviert, die zwischen Russland und China liegt. Die mongolische Regierung ignorierte damals internationale Forderungen, ihn auf Grundlage eines Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofs wegen Kriegsverbrechen im Zusammenhang mit dem Angriff auf die Ukraine festzunehmen.
Putin und Xi betonten außerdem, zur Militärparade anlässlich des 80. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkrieges der jeweils anderen Seite gekommen zu sein. Wie auch Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un wird Putin am Mittwoch in Peking Chinas Militärparade beiwohnen. Im Mai hatte Xi die russischen Feierlichkeiten in Moskau zum 80. Jahrestags des Siegs über Nazi-Deutschland besucht.
Xi und Putin wollen neue Weltordnung
Die Gespräche hatten nach dem Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) stattgefunden. Dort hatten sich Xi und Putin für eine neue Weltordnung ausgesprochen. Die russlandfreundliche SOZ gilt als Gegengewicht zu westlichen Bündnissen. Putin hatte erklärt, das eurozentrische und euroatlantische Modell habe sich überlebt.
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