Wieder sorgen Drohnen für Alarm in Dänemark
In Dänemark haben auch in dieser Nacht mutmaßliche Drohnen für Unruhe gesorgt. Der Luftraum über dem Flughafen Aalborg wurde für knapp eine Stunde gesperrt. Auch zwei Flüge fielen aus.
Erneut haben mutmaßliche Drohnensichtungen Auswirkungen auf den Flugverkehr am Flughafen im dänischen Aalborg. Der Flug KL1289 sei nach Amsterdam zurückgekehrt und der Flug SK1225 aus Kopenhagen gestrichen worden, meldete der Flugverfolgungsdienst FlightRadar24.

Am Flughafen der dänischen Stadt Aalborg hat es erneut einen Drohnenverdacht gegeben
tagesschau, 26.09.2025 05:30 UhrDer Luftraum über dem Flughafen sei am späten Donnerstagabend um 23.40 Uhr Ortszeit geschlossen und am Freitag um 00.35 Uhr wieder geöffnet worden, meldete die Nachrichtenagentur Ritzau. Die Polizei habe die Sichtung einer Drohne noch nicht bestätigt.
Regierung geht von hybriden Angriffen aus
Der Luftraum über dem Flughafen Aalborg war bereits in der Nacht zum Donnerstag wegen der Sichtung von Drohnen geschlossen worden. Die dänische Regierung stuft die Drohnen-Zwischenfälle über mehreren Flughäfen des Landes als hybride Angriffe ein. Das Ziel sei es, Angst zu verbreiten, sagte Justizminister Peter Hummelgaard. Die Bedrohung durch solche Aktionen werde bestehen bleiben.
Die Regierung will nun neue Techniken zur Erkennung und Neutralisierung von Drohnen beschaffen. Zudem soll ein Gesetz vorgeschlagen werden, das es Betreibern kritischer Infrastruktur erlaube, Drohnen abzuschießen. Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen zufolge steckt ein "professioneller Akteur" hinter den Vorfällen. Eine direkte militärische Bedrohung für Dänemark bestehe jedoch nicht.
Auch Dänemarks Regierungschefin Mette Frederiksen warnte vor einer Zunahme solcher Vorfälle. "In den vergangenen Tagen war Dänemark Opfer hybrider Angriffe", sagte Frederiksen in einer Videobotschaft in den Onlinediensten. Sie warnte davor, dass solche Drohnenflüge "sich vervielfachen könnten".
Derweil sicherte Frankreich Dänemark seine Unterstützung zu. Nach einem Gespräch mit Frederiksen habe er der dänischen Regierungschefin "die uneingeschränkte Solidarität Frankreichs" bekundet, erklärte der französische Staatschef Emmanuel Macron am Donnerstag im Onlinedienst X. Frankreich sei bereit, Dänemark "bei der Bewertung der Lage zu unterstützen und zur Sicherheit des dänischen Luftraums beizutragen".

Zeitung: Brisante Entdeckung vor Langeland
Mehrere Experten hatten in den vergangenen Tagen vermutet, dass die Drohnen von einem Schiff aus gesteuert worden sein könnten - möglicherweise solchen, die zur sogenannten russischen Schattenflotte gezählt werden. Der Flughafen Kopenhagen liegt unmittelbar am Öresund, einer Meerenge, über die Schiffe zwischen Nord- und Ostsee verkehren können.
Die dänische Zeitung "Ekstra Bladet" berichtet, sie habe per Hubschrauber das russische Landungsschiff "Aleksandr Shabalin" vor der dänischen Küste in internationalen Gewässern entdeckt. Das Schiff soll demnach mit abgeschaltetem Ortungssystem mehrere Tage zwölf Kilometer vor der Insel Langeland gelegen haben. Die "Aleksandr Shabalin" habe sich damit etwa 70 bis 270 Kilometer von allen betroffenen Flughäfen und Militäranlagen entfernt befunden. Das Landungsschiff soll sich inzwischen in nordöstliche Richtung bewegen.
"Ekstra Bladet" berichtet weiter, den dänischen Streitkräften sei bekannt gewesen, dass die "Aleksandr Shabalin" vor Langeland lag. Das Verteidigungskommando wollte aber keine Anfragen in der Sache beantworten.
Jana Sinram, ARD Stockholm, tagesschau, 26.09.2025 05:18 UhrHaftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke