Tote bei anhaltenden Protesten in Marokko
Seit Tagen protestieren in Marokko vor allem junge Menschen gegen Korruption und die Fußball-WM 2030. In mehreren Städten eskalierten Demos - zwei Menschen starben, als die Polizei das Feuer eröffnete. Hunderte wurden festgenommen.
Die Proteste in Marokko halten seit Tagen an. Immer wieder protestieren vor allem junge Menschen gegen Korruption und aus ihrer Sicht fehlgeleitete Investitionen. Die Protestbewegung wird "GENZ 212" genannt. Nun hat es bei gewaltsamen Zusammenstößen mit der Polizei Todesopfer gegeben.
Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, sollen am Mittwoch in der Stadt Lqliâa in der Nähe von in der Nähe von Agadir versucht haben, eine Polizeistation zu stürmen. Die dort eingesetzten Sicherheitskräfte eröffneten demnach das Feuer. Zwei Menschen kamen ums Leben.
Gewaltsame Ausschreitungen in mehreren Städten
Behörden gaben an, dass die Einsatzkräfte einen Angriff abwehren wollten. Protestierende sollen demnach versucht haben, Waffen und Munition in ihren Besitz zu bringen. Augenzeugen, die sich gegenüber der Nachrichtenagentur AP äußerten, bestätigten diese Darstellung allerdings nicht.
In mehreren Städten kam es bereits zu gewaltsamen Ausschreitungen. Ein AP-Reporter schilderte, dass in Salé bei Rabat Hunderte vermummte Jugendliche Autos, Banken und Geschäfte angezündet, Fenster eingeschlagen und Läden geplündert hätten.

Hunderte Verletzte und Festnahmen
Es gibt nach Informationen des ARD-Studios Nordafrika landesweit Verletzte und viele Festnahmen. Das Innenministerium sprach gestern von knapp 300 verletzten Sicherheitskräften. Seit Beginn der Proteste seien mehr als 400 Personen festgenommen worden.
Die landesweiten Proteste dauern bereits seit fünf Tagen an. Die Teilnehmenden fordern Reformen des Bildungs- und Gesundheitswesens und kritisieren unter anderem, dass Milliarden in die Vorbereitung der Fußballweltmeisterschaft 2030 investiert würden, während viele Schulen und Krankenhäuser in schlechtem Zustand und unterfinanziert seien.

In mehreren marokkanischen Städten eskalierten die Proteste.
Mit Informationen von Anne Baier und Stefan Ehlert, ARD-Studio Nordafrika.
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