Der ehemalige RAF-Mitbegründer, Rechtsanwalt und verurteilte Holocaust-Leugner Horst Mahler ist tot. Wie sein Anwalt Jan Dollwetzel mitteilte, starb Mahler am Sonntagnachmittag im Alter von 89 Jahren in einem Berliner Krankenhaus.

Mahler machte zunächst als Anwalt der linken Studentenbewegung auf sich aufmerksam. In den 1960er-Jahren verteidigte er prominente Akteure wie Rudi Dutschke und Beate Klarsfeld. 1970 war er Mitbegründer der linksterroristischen Rote Armee Fraktion (RAF) und wurde kurz darauf wegen Banküberfällen zu 14 Jahren Haft verurteilt. Nach zehn Jahren kam er auf Betreiben seines Anwalts, des späteren Bundeskanzlers Gerhard Schröder, auf Bewährung frei.

Vom RAF-Mitglied zum Holocaustleugner

In den 1990er-Jahren vollzog Mahler einen radikalen politischen Wandel und wandte sich rechtsextremen Positionen zu. Er trat der NPD bei, vertrat sie im ersten Verbotsverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht und verfasste antisemitische Schriften. Wegen mehrfacher Holocaust-Leugnungen wurde Mahler zu langen Haftstrafen verurteilt, zuletzt zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von über zehn Jahren. Zwischenzeitlich flüchtete er nach Ungarn, wurde aber ausgeliefert.

Im Oktober 2020 wurde Mahler aus dem Gefängnis entlassen und lebte im brandenburgischen Kleinmachnow bei Berlin. Im April 2023 wurde ein weiterer Prozess gegen ihn wegen seiner schweren Krankheit vorläufig eingestellt und angesichts seines Gesundheitszustandes nicht wieder aufgenommen.

AFP/dpa (jst)

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