Erstmals seit 1989: Kunstsammlung Jena präsentiert große Schau mit DDR-Kunst
- Die Kunstsammlung Jena zeigt zum ersten Mal seit dem Mauerfall eine große Ausstellung mit Werken aus der DDR.
- Zu sehen sind Bilder von Wolfgang Mattheuer, Bernhard Heisig oder Willi Sitte, aber auch viele Neuentdeckungen.
- Der Kurator der Ausstellung stellt gerade bei jungen Menschen ein wachsendes Interesse an Kunst aus der DDR fest.
Die Kunstsammlung Jena zeigt erstmals seit 1989 eine größere Ausstellung mit Kunst aus der DDR. Nach Angaben des Museums sind Werke von 134 Künstlerinnen und Künstlern ausgestellt.

Viele Entdeckungen neben Heisig und Sitte
Mit einem Anteil von rund 30 Prozent ist Kunst der DDR ein wesentlicher Teil der Kunstsammlung Jena. Sie wird auch mit dem Ziel vorgestellt, diesen Bestand neu zu erfassen. Kurator Erik Stephan sagte MDR KULTUR, er und sein Team hätten sich bewusst Zeit gelassen, um auch Bildern zur öffentlichen Ausstellung zu verhelfen, denen dies teils jahrzehntelang versagt geblieben war. So sind neben prominenten Namen wie Bernhard Heisig, Hans Ticha und Willi Sitte auch Werke von eher unbekannten Künstlerinnen und Künstler zu finden, zum Beispiel von Josef Nowinka, Emma Hübner oder Gerd Wandrer.
Es ist seit knapp zehn Jahren so, dass Studenten, die bei uns arbeiten, plötzlich Fans der DDR-Kunst sind.
Zu den Höhepunkten der Ausstellung in Jena gehört für Stephan auch Horst Sakulowskis Bild "Portrait nach Dienst" aus dem Jahr 1976: Es zeigt eine Frau, die sichtlich erschöpft im Sessel liegt. Die Arzttasche liegt griffbereit neben ihr. "Das ist das am meisten ausgeliehene Bild der Sammlung", erzählt Stephan. "Es war in Warschau, in Wien, in Frankreich, das allein in den letzten Jahren." Deshalb sei es ein Highlight der Ausstellung.

Wachsendes Interesse an DDR-Kunst
Während lange über fehlendes Interesse an DDR-Kunst geklagt wurde, sieht Kurator Erik Stephan eine andere Entwicklung: "Es ist seit knapp zehn Jahren so, dass Studenten, die bei uns arbeiten, plötzlich Fans der DDR-Kunst sind und sich als solche outen."
Stephan beobachtet: "In der Debatte haben wir einen Zustand erreicht, dass man nicht immer erst ideologische Leitsätze austauschen muss, sondern auf den Boden zurückgekehrt ist und ein gutes Bild zu würdigen weiß."
Mehr Informationen
"So viel Silber im Grau. Kunst aus der DDR"
Ausstellung vom 23. August 2025 bis 16. November 2025
Kunstsammlung Jena
Städtische Museen Jena
Markt 7
07743 Jena
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag, von 10 bis 17 Uhr
Montag geschlossen
Eintritt:
5 Euro, ermäßigt 3 Euro
Quelle: MDR KULTUR (Ulrike Thielmann); redaktionelle Bearbeitung: td
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