Pilze erinnern uns regelmäßig daran, dass die Gefahren der Atomkraft leicht heruntergespielt werden können. Noch 39 Jahre nach dem verheerenden Unglück von Tschernobyl sind die Auswirkungen des Reaktorunfalls, ebenso wie von oberirdischen Atomwaffen-Tests, deutlich nachzuweisen. Bei einigen Pilzarten in Süddeutschland werden sogar heute noch Werte an radioaktivem Cäsium-137 gemessen, die über den zulässigen Grenzwerten liegen. Das geht aus dem aktuellen Pilzbericht des Bundesamts für Strahlenschutz hervor.

Das Amt betont aber, dass ein "maßvoller" Verzehr auch der Pilze mit hohen Werten für Verbraucher unbedenklich ist. Und gibt gleich dazu ein Beispiel: "Beim Maronenröhrling – einem potenziell stärker kontaminierten Speisepilz – lag der höchste Messwert des BfS in den Jahren 2022 bis 2024 bei 1.400 Becquerel Cäsium-137 pro Kilogramm Frischmasse. Verzehrt eine erwachsene Person jede Woche 200 Gramm Pilze mit 1.400 Becquerel Cäsium-137 pro Kilogramm, erhält sie eine zusätzliche Strahlendosis von 0,18 Millisievert pro Jahr. Das ist etwas mehr als die Strahlendosis von drei Flügen von Frankfurt am Main nach New York."

Wer dennoch unnötige Strahlung vermeiden möchte, kann dies mit der gezielten Auswahl von Pilzen steuern. Die niedrigsten Werten (nämlich unter 5 Becquerel Cäsium-137 pro Kilogramm Frischmasse) wiesen folgende Pilzarten auf: der Braunschuppige Riesenchampignon, der Dunkelfaserige Champignon, der Hasenröhrling, das Judasohr, der Riesenporling und der Stadtchampignon. Die genauen Daten, vor allem auch zu den anderen Pilzsorten sind dem öffentlich zugänglichen Bericht zu entnehmen (siehe Link unten).

Was ist mit den Pilzen im Supermarkt?

Für Pilze, die EU-weit gehandelt werden, gilt ein Grenzwert von 600 Becquerel Cäsium-137 pro Kilogramm, so das Bundesamt. Pilze aus Zuchten wie Champignons, Austernseitlinge und Shiitake, enthalten kaum radioaktives Cäsium. Sie werden auf Substraten angebaut.

Links/Studien

Zur Studie: Radioaktive Kontamination von Speisepilzen (Stand: 2025, Messwerte 2022 bis 2024)

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