• Die Televisionale Weimar bietet kostenfreie Filme und Serien.
  • Das Festival zieht Besucherinnen und Besucher sowie Vertreter der Branche an.
  • Auch die Stadt Weimar profitiert vom Umzug der Televisionale von Baden-Baden nach Thüringen.

Trubel in der Weimarhalle. Den ganzen Tag über werden hier gerade Filme präsentiert – ein Best-of des vergangenen Fernsehjahres. "Ich mag dieses Konzept sehr gerne, dass es diese offenen Publikumsscreenings gibt", sagt Marcel Lenz von der Weimarer Filmproduktionsfirma Ostlicht, "dass man diesen Jury-Diskussionen beiwohnen kann. Dass es nichts kostet, dass jeder, der kommen will, herzlich willkommen ist."

Der Film "Bach – ein Weihnachtswunder" mit Devid Striesow in der Hauptrolle ist bei der Televsionale in Weimar im Rennen um den 3sat-Publikumspreis.Bildrechte: ARD Degeto Film/MDR/BR/ORF/EIKON Media/epo Film/Ricardo Gstrein

Für Lenz fast noch wichtiger auf diesem Festival aber ist: alles, was abseits der Filmpräsentationen passiert. Denn die Televisionale ist auch ein Branchentreff.

Das werde zu mehr Sichtbarkeit führen, ist sich Marcel Lenz von Ostlicht sicher. "Das ist, denke ich, zwangsläufig immer so, wenn die Branche einmal im Jahr irgendwo aufschlägt. Dass das lebendiger in den Köpfen bleibt, auch den Rest des Jahres."

Televisionale Weimar: Publikumsmagnet und Branchentreff

Die Filmbranche ist ein "People Business" und das heißt, das Netzwerken alles ist. Auf Festivals wie der Televisionale werden neue Filmprojekte vorgestellt und Geldgeber gesucht. Die Mitteldeutsche Medienförderung (MDM) hat deswegen nicht lange gezögert, als die Anfrage kam, die Televisionale finanziell zu unterstützen.

Bereits zum Start der Televisionale in Weimar zeigten sich zahlreiche Filmschaffende auf dem roten Teppich, darunter der Gundermann-Regisseur Andreas Dresen (Bildmitte).Bildrechte: MDR/Ulrich Böhme

150.000 Euro gibt sie für das Festival. Gut angelegtes Geld für MDM-Chef André Naumann. Er sieht darin die perfekte Möglichkeit, Mitteldeutschland auf der Filmproduktionskarte sichtbarer zu machen.

Die Televisionale ist eine der wichtigsten Vernetzungsveranstaltungen im Fernsehfilmbereich.

André Naumann, MDM-Chef

Die Televisionale "ist eine der wichtigsten Vernetzungsveranstaltungen im Fernsehfilmbereich", sagt Naumann. "Und von daher war das außer Frage. Das erzielt Effekte für die Region in einem Vielfachen des investierten Geldes."

Die MDM mit André Naumann an der Spitze fördert in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen Projekte unter anderem aus den Bereichen Kino- und Fernsehfilmproduktion, Nachwuchs, Drehbuch, Multimedia und Verleih. Bildrechte: Uwe Frauendorf

Laut Naumann hat sich die Filmbranche in den vergangenen Jahren gewandelt. Während früher meist ein Geldgeber ein Projekt möglich machte, reiche das heutzutage nicht mehr aus. Mittlerweile bräuchten Produzenten mehrere Partner. Festivals wie die Berlinale oder die Televisionale seien da Möglichkeiten, genau diese Partner zu finden.

Unternehmen und Hotels in Weimar profitieren

Rund 500 Fachbesucherinnen und -besucher sind bei der Televisionale nun vor Ort. Das sind wesentlich mehr als früher in Baden-Baden, was vermutlich an der zentralen Lage Weimars in Deutschland liegt.

Viele Gäste reisen aus den Filmmetropolen wie Berlin oder München an und kommen in Weimar unter. Tourismuschefin Ulrike Köppel freut sich deswegen sehr über das neue Event. "Das merken wir und unsere Gastgeber, die Hotels, spiegeln das auch."


Man habe Glück, dass das Festival in der Woche stattfinden denn normalerweise sei Weimar immer am Wochenende gut gebucht – all das in der Adventszeit, "das stärkt wirklich noch mal den Markt. Es kommen viele Medienschaffende. Die sieht man und die übernachten auch hier."

Das merken wir und unsere Gastgeber, die Hotels, spiegeln das auch.

Ulrike Köppel, Tourismuschefin

Man sieht die Medienschaffenden und die Medienschaffenden sehen Weimar – auch das ein Ziel von Tourismuschefin Ulrike Köppel: Weimar soll nicht nur als Goethe- und Bauhausstadt in den Köpfen der Menschen hängen bleiben, sondern auch als Medienstandort.

Mit der Televisionale möchte sich Weimar auch als Medienstadt einen Namen machen.Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Michael Reichel

Der Weimarer Filmproduzent Marcel Lenz kann das nur unterstützen. In der Filmbranche gehe es nicht nur um Glanz und Glamour. Am Ende sei sie schlicht ein Wirtschaftsfaktor. "Wir zahlen Steuern, wir beschäftigen Menschen, wir produzieren Dinge, die in die Welt rausgehen, die den Standort letztendlich auch repräsentieren." Und das mache dann schon Sinn, "in der Summe der einzelnen Teile."

Redaktionelle Bearbeitung: tmk

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