Inhalt des Artikels:

  • Ist Glühwein ein Sodbrennen-Treiber?
  • Ist Met verträglicher als Glühwein?
  • Befördert die Ernährung über Weihnachten Sodbrennen?
  • Was kann man gegen Sodbrennen tun?
  • Spielt Stress bei Sodbrennen eine Rolle?

MDR WISSEN: Ist Glühwein ein besonderer Sodbrennen-Treiber?

Gewürze, Zitrusfrüchte und Zucker verstärken das Reizpotential von rotem Glühwein.Bildrechte: IMAGO / Zoonar

Dr. Anne Fleck: Ja, Glühwein kann besonders stark Sodbrennen auslösen, natürlich wie andere alkoholische Getränke auch. Und das liegt an der Kombination mehrerer Faktoren. Erstens der Alkohol: Der regt die Magensäureproduktion an. Dann: Glühwein basiert meist auf Rotwein. Und der ist von Natur aus etwas saurer und kann deswegen Reflux fördern. Und hinzu kommen natürlich auch Zutaten wie Zitrusfrüchte, Gewürze und Zucker. All das kann die Speiseröhre zusätzlich reizen und die Säureproduktion anregen.

Ist Met verträglicher als Glühwein?

Met ist in vielen Fällen etwas verträglicher. Aber das ist nicht bei jedem Menschen so. Das hängt auch von der Zubereitung ab. Warum Met potenziell etwas milder wirken kann? Weil Honig eine beruhigende Wirkung auf die Schleimhaut hat und den Reflux der Säure etwas reduzieren kann. Außerdem fehlen oft solche reizenden Zutaten wie Zitrus oder scharfe Gewürze. Deswegen berichten manche Menschen, dass sie Met besser vertragen. Aber Alkohol gibt es auch hier und das bleibt ein Trigger, unabhängig von dem Getränk.

Führt die Ernährung über die Weihnachtstage öfter zu Sodbrennen?

Also über die Feiertage ist Sodbrennen durch die Ernährung absolut sogar ein Klassiker und in der Regel unbedenklich. Der Tipp aus der Praxis ist: Man sollte wirklich in Maßen genießen, langsam essen und auch nicht zu viel Alkohol trinken und sich auch nicht direkt nach dem Essen hinlegen. Auch ein Tipp ist, zwischen den Mahlzeiten etwas eiweißreiches zu snacken, also eine Handvoll Nüsse, eine Handvoll Mandeln. Das hilft, Reflux vorzubeugen. Wer allerdings häufiger und schwere Beschwerden hat, der sollte es dringend ärztlich abklären lassen, um Langzeitschäden zu vermeiden.

Was kann man gegen Sodbrennen tun?

Kamillen-Tee wirkt hilfreich bei Sodbrennen.Bildrechte: IMAGO / imagebroker

Der erste wichtigste Tipp ist, dass man immer auch die Ernährung hinterfragt und den Lebensstil. Es gibt auch solche Hausmittel, die akute Linderung geben können. Zum Beispiel Natron, einen halben Teelöffel in einem Glas Wasser aufgelöst und langsam getrunken. Das neutralisiert die Magensäure und wirkt schon innerhalb weniger Minuten. Aber man sollte es ausdrücklich nur gelegentlich anwenden. Es kann nämlich auch Nebenwirkungen haben, wie Blähungen und Magenkrämpfe. Und bei häufiger Nutzung kann eine Natriumüberladung auch Bluthochdruck triggern. Es ist ausdrücklich auch nicht für Schwangere, Kinder oder für den Dauergebrauch geeignet. Und deswegen ist mein Tipp: Bei der Auswahl der Mahlzeiten auf ausreichend Eiweißversorgung achten. Einen Kamillen- oder Kümmeltee zwischendurch getrunken und auch Heilerde und Leinsamen wirken sehr, sehr hilfreich.

Spielt Stress bei Sodbrennen eine Rolle?

Man muss ganz klar sagen: Stress spielt definitiv eine Rolle. Denn seelischer Stress, zum Beispiel durch mehr Hektik, Perfektionsdruck bei den Vorbereitungen, führt zu einer Ausschüttung von Stresshormonen. Und das kann die Magensäureproduktion ankurbeln, die Verdauung verlangsamen und ist also der ideale Nährboden für Reflux. Außerdem führt Stress oft dazu, dass man hastiger isst, unregelmäßiger isst, schlingt oder emotional isst, also mehr Schokolade und Plätzchen nascht. Auch das kann die Beschwerden zusätzlich ankurbeln.

Eiweiß aus Mandeln und Nüssen beugt Sodbrennen ebenfalls vor.Bildrechte: IMAGO / Zoonar

Deswegen empfehle ich auch gerade in diesen schönen Tagen, sie auch als wertvolle Tage zu nutzen und den Stress einfach zu reduzieren und sich darauf zu besinnen, worum es bei Weihnachten wirklich geht. Perfektionsdruck etwas raus, mal ein bisschen Entspannung üben, einen Spaziergang an der frischen Luft. Und das in Kombination mit guten Ernährungstipps: Also ein bisschen Eiweiß zwischendurch naschen, eine Handvoll Nüsse, eine Handvoll Mandeln oder auch mal ein hart gekochtes Ei. Nicht hastig essen, nicht zu viel trinken, nicht zu oft Süßes essen, sondern zum Beispiel das Süße nach einer Hauptmahlzeit essen. Dann ist schon ganz, ganz viel getan.

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MDR (dn)

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