Polizei löst queere Palästina-Demo in Berlin auf
Die Polizei hat eine queere Demo in Berlin-Kreuzberg aufgelöst. Bei dieser stand der Gaza-Krieg im Fokus. Nach eigenen Angaben entschieden sich die Beamten wegen Angriffen und antisemitischer Parolen für den Abbruch.
Parallel zur großen Hauptveranstaltung fand am Christopher Street Day in Berlin eine weitere queere Demo statt. Dabei spielte die Lage in Gaza eine zentrale Rolle.
Rund 10.000 Menschen haben nach Schätzungen der Polizei an der propalästinensisch geprägten "Internationalist Queer Pride for Liberation" teilgenommen. Wie die Polizei mitteilte, löste sie die Demo nach wiederholten Angriffen auf Beamte und antisemitische Parolen vor dem geplanten Ende auf. Die Veranstaltung startete am Nachmittag am Südkreuz und sollte eigentlich gegen 21 Uhr am Oranienplatz enden.

Flaschenwürfe und Schläge mit Fahnenstangen
Mehrere Beamte wurden den Angaben der Polizei zufolge verletzt. Es soll unter anderem Flaschenwürfe und gezielte Schläge mit Fahnenstangen gegeben haben. Zudem seien Polizisten mit Farbbeuteln beworfen worden. Bei der Festnahme von Personen, habe die Polizei körperlichen Zwang angewendet.
Trotz mehrmaliger Aufforderungen habe die Versammlungsleitung nicht entscheidend auf die Teilnehmenden einwirken können, hieß es zur Begründung der frühzeitigen Auflösung der Demo.
Gegen 21 Uhr waren einer Polizeisprecherin bislang rund 30 Festnahmen bekannt. Die Zahl werde ihren Angaben nach aber sicher noch steigen, es würden nach wie vor Leute festgenommen.

Polizei immer wieder auch in der Kritik
Unter den 10.000 Teilnehmenden seien "rund 800 Personen mit pro-palästinischem Bezug", teilte die Polizei auf X mit. Zahlreiche Protestierende hatten Palästina-Fahnen und sogenannte Palästinenser-Tücher, auch Kufiya genannt, dabei. Die Veranstalter fordertenn Solidarität für Palästina und rufen zu einem "antikolonialen, antirassistischen, antikapitalistischen Freiheitskampf" auf.
Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner hatte sich im Vorhinein auf Welt TV zu der Demonstration geäußert: "Da, wo Antisemitismus, wo Gewalt gegen Polizeikräfte angewendet wird, wird die Polizei robust und konsequent mit ganzer Unterstützung des Regierenden Bürgermeisters einschreiten", sagte der CDU-Politiker dem Fernsehsender.
Die Berliner Polizei stand in der Vergangenheit immer wieder in der Kritik "exzessive Gewalt" bei Demonstrationen gegen den Gaza-Krieg angewendet zu haben, zuletzt auch vom Menschenrechtskommissar des Europarats.
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