Skandal um Schalke-Ultras – „Als er auf dem Boden lag, wurde er immer wieder getreten“
Vor dem Testspiel des FC Schalke 04 in Dublin sind zwei Personen von Schalke-Fans attackiert worden. Auf einem Video, das im Internet kursiert, ist zu sehen, wie eine Fotografin und ihr Kollege aus dem Schalker Fanmarsch heraus angegriffen werden.
Carly Clarke (39), die betroffene Fotografin, schilderte die Vorfälle in den sozialen Medien. „Ich bin losgezogen, um etwas zu fotografieren, von dem ich dachte, es sei eine Parade. Sie haben mir meine Kamera weggenommen und Steve (Stephen Lovell-Davis (70), d. Red.) umgestoßen“, schrieb Clarke zu dem Video. Es ist zu sehen, wie ein Fan ihre Kamera packt und zur Seite stößt.
Als der Mann eingreifen will, gerät er selbst ins Visier der Ultras. „Dann haben sie ihm gegen den Kopf getreten, und als er nicht mehr aufstehen konnte, haben sie weiter auf ihn eingetreten. Es waren Hooligans vom FC Schalke. Ich bin entsetzt und empört!“, schrieb Clarke weiter.
Gegenüber „Bild“ äußerte sich Clarke nun noch einmal ausführlich zu ihren schlimmen Erlebnissen. „Als Stephen auf dem Boden lag, wurde er immer wieder getreten. Ich war verängstigt und in Panik, hatte große Sorgen um meinen Freund. Eine Gruppe von Passantinnen hat versucht, uns zu helfen, was aber nicht so einfach war. Hätten die Ultras einfach gesagt, ich solle keine Fotos machen, wäre das kein Problem gewesen. Dass so etwas passiert, habe ich noch nie erlebt“, sagte die Engländerin.
Glücklicherweise kommt Lovell-Davis ohne ernsthaftere Verletzung davon, zieht sich lediglich blaue Flecke zu. Ins Krankenhaus muss er nicht. „Er ist sehr ‚tough‘ und der netteste Mensch, den man sich vorstellen kann. Wir sind beide Fotografen. Ich habe bereits öfter in brenzligen Situationen Fotos gemacht, aber dieses Verhalten hat mich schockiert. Wenn ich nicht knipsen soll, ist das in Ordnung. Was sie Stephen angetan haben, ist fürchterlich“, sagte Clarke.
„Natürlich haben wir den Vorfall zur Kenntnis genommen. Zuallererst möchten wir ausdrücklich bei den betroffenen Personen um Entschuldigung bitten und wünschen eine schnelle und vollständige Genesung“, teilte Schalke mit. „Gewalt ist in jeder Form absolut inakzeptabel und steht in keinerlei Einklang mit den Werten und dem Leitbild unseres Vereins.“ Der Fußball-Zweitligist schrieb zudem: „Wir nehmen den Vorfall sehr ernst und werden die Aufarbeitung dessen als Verein umfassend unterstützen.“
Rund 2000 Schalke-Fans in Irland dabei
Das Spiel der Gelsenkirchener beim irischen Erstligisten Bohemian FC sollte den Schalker Fans die Gelegenheit bieten, ihre Mannschaft nach längst vergangenen Champions-League-Nächten mal wieder zu einem internationalen Spiel zu begleiten. Das letzte internationale Schalker Pflichtspiel liegt bereits mehr als sechs Jahre zurück. Am 12. März 2019 verlor der Klub mit 0:7 im Champions-League-Achtelfinale bei Manchester City.
Rund 2000 Anhänger des Revierclubs waren in Irland dabei. Vor dem Anpfiff wurde im Stadion das Schalker Vereinslied gespielt. Vor 4500 Zuschauern im ausverkauften Stadion Dalymount Park verlor Schalke mit 2:3. Dabei kamen vorwiegend Akteure aus der zweiten Reihe zum Einsatz.
Im Stadion soll es dabei noch zu einem zweiten unschönen Zwischenfall gekommen sein. Auf Instagram berichtet Darren O‘Hanlon – laut Profilangaben der Content und Medien-Manager des FC Bohemian – dass er von einem Schalke-Fan angespuckt wurde. Ein Video zeigt, wie ein Fan in seine Richtung läuft, ihn anspuckt und ihm etwas zuruft. Was genau, ist nicht hörbar.
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